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Abenteurerhandbuch für die Schwertküste

Regeln: 5e Sprache: de

Buch-ID: abenteurerhandbuch-f-r-die-schwertk-ste · 160 Seiten

Seite 52 Abschnitte: 2

Gefahren, und schließlich erlangte Neverwinter wieder ein gewisses Maß an Frieden. Seit Dagult Nieglut als Offener Fürst von Waterdeep abge- setzt wurde. hat er seine volle Aufmerksamkeit und seine Mühen in den Wiederaufbau der Stadt gesteckt, aus der zu stammen er behauptet.

Was die Leute auch von seinem Anspruch auf den Thron von Neverwinter halten, hat er sich doch im Lauf der zurückliegenden Jahre als fähiger, inspi- rierender Anführer erwiesen, und die Bevölkerung hat ihn als Fürstprotektor anerkannt. Er war für die Versiegelung des Spalts und die Wiederherstellung der Hohen Straße verantwortlich, und er sucht andere Möglichkeiten, die Stadt zu sanieren und zu verbessern.

Auch wenn er niemals bewei- sen kann, dass er von Fürst Nasher Alagondar abstammt, haben die Leute von Neverwinter seine Führung anerkannt. (Die Gerüchte über meine persönliche Abneigung gegen Fürst Nieglut haben nichts mit meiner Einschätzung seiner Führungsqualitäten zu tun; ich halte ihn einfach für einen unerträglichen Weiberheld.) Niegluts Einfluss geht von der Protektorenklave aus, deren Mittelpunkt die Halle der Gerechtigkeit darstellt.

Jetzt, da Tyr wieder lebt und seine Anbetung an Bedeutung zurückge- winnt, ist der Fürstprotektor in eine bescheidene Privatvilla gezogen. Dieses Opfer und die Erneuerung von Tyrs Religion in ihrem vorherigen Betätigungszentrum ist für manche nur ein weiterer Beweis, dass Nieglut es verdient, Neverwinter zu regieren. Bislang bleibt Niemalsburg eine gefährliche Ruine, doch hat Nieglut Pläne, die Burg zu beanspruchen und als Zeichen der Erneuerung der Stadt wieder aufzubauen.

Die Gläubigen von Oghma sind in Neverwinter ange- kommen, um das Haus des Wissens zu seiner alten Pracht zurückzubringen, aber darüber hinaus sind an allen Stra- ßenecken Schreine für die unterschiedlichsten Götter zusammengezimmert worden. Jetzt wo die Stadt sich langsam erholt, wird es vermut- lich Anfragen nach Adelstiteln und den Privilegien geben. die diese mit sich bringen. Außerdem wird ohne Frage der Handel zunehmen.

Aber Fürstprotektor Nieglut weist darauf hin, dass er nur ein Protektor ist, kein König, und so 52 niemanden in den Adelsstand erheben kann. Es könnten sich Gilden bilden, doch wird es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis eine stark genug wird, sich gegen ihre Rivalen durchzusetzen.

Es werden zunehmend Rufe unter den Bürgern laut, die fordern, dass die Vollstrecker aus Mintarn durch respekta- ble, örtliche Wachen ersetzt werden, die ein persönliches Interesse an der Verteidigung von Neverwinter haben. Diese Geisteshaltung hat dazu geführt, dass Nachbarschaften ihre eigenen improvisierten Milizen aufstellen. Auch will der Fürstprotektor KonAikte zwischen ihnen und den Söldnern, die er angeworben hat, so gut es geht vermeiden.

Als Folge hat Neverwinter langsam begonnen, die Zahl der Soldaten aus Mintarn zu verringern, da die Bürger, die damit aufge- wachsen sind, die Mauer vor Bedrohungen aus dem Spalt zu beschützen, sich mehr als fähig erwiesen haben, eine richtige militärische Einheit zu bilden. Sowohl Baldurs Tor als auch Waterdeep haben Hilfe dabei angeboten, die neuen Wachen von Neverwinter auszubilden, doch Fürs!

Nieglut zieht die Unterstützung erfahrener Abenteurer der Schmach, die Hilfe seiner ehemaligen Stadt zu suchen, vor. Durch die Wiederherstellung des nahen Gauntlgrym hofft Neverwinter, einen engen Verbündeten zu haben, der die Stadt mit robuster Rüstung und starken Waffen versorgen kann.

Auch wenn die Stadt im Augenblick wenig anzubieten hat, wächst der Handel in Neverwinter beständig, da die Kunde über die Wiedergeburt der Stadt den Schiffsverkehr KAPITEL 2 I DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN auf dem Schwertmeer zunehmen und Waren aus dem Norden sowie Geld au::; dem Süden eintreffen lässt. Aben- teurer kommen nach Neverwinter, um Arbeit zu suchen, und folgen Gerüchten über Schätze in der Gegend.

Oft finden sie zusätzliche Arbeit, die gefährlichen Ecken der Stadt zu säu- bern und die sogar noch zahlreicheren Karawanen entlang der Hohen Straße zu eskortieren. Der Fürstprotektor hofft, dass der zunehmende Handel und das steigende Einkommen sowie die fähigen Handwerker, die zurückkehren, um ihrer Arbeit nachzugehen, dafür sorgen werden, dass Neverwinter eines Tages seinen ehemaligen Beinamen wieder verdienen wird: die Stadt der Geschickten Hände.

Es gibt immer noch Widerstand gegen Niegluts Autorität, aber ohne vereinte Führung und durch die Abwesenheit einer anderen Macht in der Stadt, an die sie sich wenden können, wenden sich die Rebellen langsam vom Widerstand ab und beginnen, beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen.

Viele der Söhne von Alagondar, einer Rebellengruppe, die sich ursprünglich Fürst Nieglut widersetzt hat, haben begon- nen, sich freiwillig als Ersatz für die Söldner aus Min tarn zu melden, die augenblicklich die Stadt patrouillieren. Wenn Nieglut die Söhne von Alagondar mit seinen Zielen in Ein- klang bringen kann, hofft er, diesen Erfolg nutzen zu können.

Er möchte wohlhabende Adelige aus Waterdeep - die bis- lang zögerten, sich mit einem ehemaligen, effektiv exilierten Offenen Fürsten abzugeben - zur Investition in die Stadt überzeugen. Vielleicht würden sie auch einige der Adelsvillen --- dieses Distrikts wieder aufbauen und für ihre Geschäfte nutzen.Jetzt, wo der Spalt geschlossen ist und die Mauer. die den Rest der Stadt vor seinen Schrecken schützte, abge-

Stadt zu helfen. Viele der Söhne von Alagondar, einer Rebellengruppe, die sich ursprünglich Fürst Nieglut widersetzt hat, haben begon- nen, sich freiwillig als Ersatz für die Söldner aus Min tarn zu melden, die augenblicklich die Stadt patrouillieren. Wenn Nieglut die Söhne von Alagondar mit seinen Zielen in Ein- klang bringen kann, hofft er, diesen Erfolg nutzen zu können.

Er möchte wohlhabende Adelige aus Waterdeep - die bis- lang zögerten, sich mit einem ehemaligen, effektiv exilierten Offenen Fürsten abzugeben - zur Investition in die Stadt überzeugen. Vielleicht würden sie auch einige der Adelsvillen --- dieses Distrikts wieder aufbauen und für ihre Geschäfte nutzen.Jetzt, wo der Spalt geschlossen ist und die Mauer. die den Rest der Stadt vor seinen Schrecken schützte, abge- rissen wurde, stehen große Teile von Neverwinter leer.

Es gibt in diesen Bereichen keine Bewohner, und große Stein- brocken wurden aus Ruinen überall in der Stadt gestohlen. Jeder, der willens ist, kann in diesen Bereich kommen, einen Teil des Landes für sich beanspruchen und ein Bauwerk errichten, in dem er leben oder arbeiten kann. Es gibt noch keine Gilden, die Handel oder Bau beschränken würden, und keine Adeligen, die man bitten oder beschwichtigen müsste. Wer ein Zuhause oder ein Geschäft aufbauen möchte, kann dies einfach tun.

Selbst wer keine Fähigkeiten und kein Geld hat, kann sich einen Lebensunterhalt mit seinen Händen und seinem Rücken verdienen, bis er sich ein Zuhause leisten kann. Entlang des Flusses werden viele der Kaufmannsvillen von Leuten beansprucht und restauriert, die Gerüchte über das gehört haben, was Neverwinter einmal war und vielleicht wieder sein wird. Einige haben keine nennenswerten Fähig- keiten, und viele haben kein Geld, aber alle kommen mit dem Wunsch zu arbeiten und dabei reich zu werden.

Neue Geschäfte und Werkstätten werden jeden Zehntag eröffnet, und ungelernte Arbeiter bieten ihre Dienste für körperli- che Arbeiten oder als Lehrlinge an. Wer dies nicht schafft, sucht sich eine andere Aufgabe und nutzt die Vielzahl von Gelegenheiten, die die Stadt heute bietet. Wer keine andere Möglichkeit hat, kann die Kanalisation der Stadt für den Fürstprotektor durchsuchen oder kartographieren, eine Auf- gabe, die durch den Kataklysmus, der den Spalt erschaffen hat, notwendig wurde.

Wie jede andere Stadt ist Neverwinter auch nicht ohne Schattenseiten. Auch wenn die meisten Leute bereit sind. zu arbeiten, gibt es doch manche, die stehlen, um ihren Lebens- unterhalt zu verdienen und jene auszubeuten, die nur wenig haben, was man ihnen wegnehmen könnte. Nahrung ist manchmal knapp, da Tavernen und Herbergen unterschätzen, wie viele Gäste sie empfangen werden. oder Kaufleuten die Waren ausgehen, die sie verkaufen können.

Es wird wahr- scheinlich einige Jahre dauern, bis die Stadt diese Probleme überwinden kann, aber für einige sind es die Unsicherheiten eines Lebens in Neverwinter, die den Ort aufregend machen. Für viele Händler, besonders die, die Getreide und Gemüse produzieren und verkaufen, ist das eine gewaltige Gelegen- heit, eine wachsende Macht zu unterstützen und dabei reich zu werden.

SILBRIG MOND Silbrigmond ist schon lange ein mächtiges und einflus- sreiches Mitglied des Rats der Grafen - und früher der Silbermarschen von Luruar - und ist heute das, was viele Städte sein wollen: ein ruhiges, friedliches Reich, in dem viele Völker zusammenleben, um ihr Wissen zu teilen, gemeinsam zu feiern und einander zu beschützen.

Die Stadt wird vor allem von den „guten" Völkern bewohnt (Menschen, Zwerge, Gnome, Elfen, Halblinge und Halbelfen), doch wird kein Wesen aufgrund seiner Abstammung von Silbrig- mond abgewiesen. Allerdings wird ein Ork oder Drow, der sich seinem Blute nach verhält, für seine Verstöße gegen den Frieden der Stadt bestraft.

Ich werde in der folgenden Zusammenfassung meine Liebe für meine Heimat nicht ver- bergen, aber ich werde versuchen, so unvoreingenommen in meiner Beschreibung zu sein, wie ich kann. Das Juwel des Nordens ist ein atemberaubender Ort voller ausladend geschwungener Linien, hoch aufragender Türme und Bauwerke, die in lebende Bäume hineingebaut wurden.

Für viele Elfen ist die Stadt eine Erinnerung an die alten Elfenstädte; einige nennen es das Myth Drannor des Nordens, selbst heute nach dem Wiederaufbau und dem erneuten Fall dieser sagenhaften Stadt. Selbst wo Steine im Bau verwendet werden, wachsen Efeu und andere lebende Pflanzen durch, über oder um die meisten Bauelemente, sodass der Großteil der Stadt grün wirkt. Trotz der baumartigen Architektur ist Silbrigmond sehr zivilisiert.

Es gibt hier Schulen der Musik und Magie, eine große Bibliothek, Bardenausbildung und Tempel oder Schreine von Mielikki, Oghma, Silvanus, Sune, Tymora und Mystra. Sowohl das Erlangen von Wissen als auch die Weisheit, die aus fleißigem Studium entsteht, sind der wahre Schatz von Silbrigmond, mehr als Magie oder Reichtümer es jemals sein könnten.

Man kann sich zwar schon sehr gut zwischen den Bäumen der Stadt verlieren, doch jeder, der dem Fluss Rauvin nahe genug kommt, ist besonders beeindruckt vom Anblick der Mondbrücke: dem großen Bogen aus silberner Energie, der sich über das Wasser erstreckt. Selbst für die Einheimi- schen

Abschnitte auf dieser Seite

  • Abschnitt 1 Seiten 51–53
  • Abschnitt 2 Seiten 52–53