als „verbannten Sohn", den „Vergessenen" oder den „kriechenden König". Einige Kulte verehren ihn und erflehen finstere magische Geheimnisse oder die Vernichtung ihrer Feinde von ihm. MEMNOR Memnor ist eine ambivalente Gestalt in der Mythologie der Riesen, und die Geschichten um ihn sind so wider- sprüchlich, dass man meinen könnte, es gäbe zwei verschiedene Götter seines Namens.
Wahrscheinlicher ist, dass die Verwirrung um seine Natur und seine Identität die Folge seiner eigenen Widersprüchlichkeit ist. In den meisten Mythen betrügt und verstimmt Memnor seinen Vater fortlaufend und beschwört dessen Zorn auf sich, aber noch häufiger auf seine Brüder herab. In einem Mythos ist Memnor sogar Annams dunkler Zwilling, der seinem Bruder ständig die Herrschaft über die Welten streitig macht.
In dieser Geschichte kann Annam Memnor zwar besiegen, ist durch den Kampf aber so geschwächt, dass er in sein privates Heiligtum flieht und seine Kinder zurücklässt, damit sie die Riesen regieren. Memnor wird einerseits meist als clever und über- zeugend, andererseits als verschlagen und manipulativ beschrieben. Seine Brüder verdächtigen ihn oft, Annams Platz an der Spitze des Ordnings an sich reißen und über alle Belange der Riesen herrschen zu wollen.
Bei sterb- lichen Riesen stehen auch oft Memnors Priester unter diesem Verdacht. Aber die Riesen, die ihn wegen seines Charismas und Intellekts verehren, bestehen darauf, dass es Memnor um das Wohlergehen aller Riesen geht - und darum, ihnen den gebührenden Platz an der Spitze der Schöpfung zurückzugeben. KAPITEL 2 1 RIESEN IM SPIEL 29 Wt11.s MtV'N''c,-y- ei\V\'t'nl:., i.sl:. t.\tv- tiV'{"A<.'n.sl:.t ~V\.St11t.?. t.\tY ½t.Sl:.t: (,-Lt111,,½t' V'i<.\.i\:.s V(Jv\ t.\tn--, wdl.S "'"' liest.
- Oidlll'<.t11.Sl:.V-t11 Priester und Riten: Memnor hat böse Priester in seiner Herde, die mit seiner Doppelzüngigkeit, seinem Egoismus und seiner Manipulation andere dazu bringen, das zu tun, was er will - normalerweise zum eigenen Nachteil. Diese Priester unterwandern das Ordning häufig oder benutzen es zu ihrem eigenen Vorteil.
Ohne sorgfältige Nachforschungen ist es nicht möglich, solche Schurken von aufrechten Priestern Memnors zu unter- scheiden, die dem Ordning treu dienen und in allen Rängen der riesischen Gesellschaft als Ratgeber und Fürsprecher fungieren. SKORAEUS Skoraeus - von seinen Steinriesen-Anhängern ,,Steinknochen" genannt - ist der fünfte Sohn Annams. Er wird als der weiseste Sohn dargestellt, besonders kenntnisreich in Magie, Schutzzaubern, verborgenen Schätzen und den Geheimnissen der Erde.
Angeblich hat er Surtur in das Geheimnis des Schmelzens eingeweiht, Thrym gezeigt, wie man Waffen mit magischen Runen versieht, und Speere für Hiatea gefertigt, damit sie ihre Aufgaben der Tapferkeit erfüllen konnte. Als eingefleischter Einzelgänger bleibt Skoraeus den Intrigen und Kämpfen seiner Geschwister oft fern. In allen Mythen tritt er als Beobachter, Vertrauter der anderen Götter und Hüter von Geheimnissen auf.
Priester und Riten: Riesen rufen Skoraeus an, wenn sie ein Hand- oder Kunstwerk in Angriff nehmen - vor allem bei Steinmetzarbeiten. Oft widmen sie das Ergebnis seinem Ruhm. Steinriesen beten noch viel umfangreicher zu Steinknochen, dem Großen Schöpfer, und erflehen seine göttlichen Einsichten bei ihren alltäglichen Geschäften. Seine Priester pilgern oft ins Unterreich und suchen in den Tiefen nach Offenbarungen von Skoraeus. STRONMAUS Der joviale Stronmaus ist Annams ältestes Kind.
Laut Mythos besteht sein größtes Versagen in seiner Unfähig- keit, die Dummheit, Eifersucht und Bosheit zu sehen, die in den Seelen seiner Brüder nistet. Seine grenzenlose Energie, sein sonniger Optimismus und seine Lebens- freude ziehen sich durch die Legenden seiner zahllosen mächtigen Taten.
Doch es gibt auch einige Geschichten, die von einer dramatischen Veränderung von Stronmaus berichten, nachdem sein Vater sich aus dem Ordning zurückgezogen und Stronmaus damit faktisch zum Herrn des Pantheon gemacht hatte. Stronmaus war seither angeblich grüblerisch, unnahbar und melancholisch, zutiefst frustriert über seine Unfähigkeit, die Götter des Ordnings zu einen - und verletzt, von seinem Vater verlassen worden zu sein.
30 K APITEL 2 1 RIESEN IM SPIEL Priester und Riten: Alle Riesen erkennen Stronmaus' Platz auf dem Götterthron in Annams Abwesenheit an, aber für die meisten ist er nur ein Verwalter und unzureichender Ersatz für den Allvater. Sie bringen die erforderlichen Gebete und Opfer dar - allmorgendlich duftende Kräutern und Weihrauch im Wind-, doch ihre Gebete klingen eher nach Beschwerdelisten als nach ehrlicher Anbetung.
Die Priester von Stronmaus rekrutieren sich aus Riesen, die im Ordning hohe Positionen einnehmen - reiche Wolkenriesen, starke Frostriesen, versierte Steinriesen. Die Stronmaus- Priesterschaft hat indes keinen Einfluss auf den Rang eines Riesen im Ordning. Im Gegenteil, der Priester wird oft zum Ziel von Ressentiments und Beschwerden anderer Riesen. SURTUR Surtur ist der ältere Zwilling von Thrym, und seit ihrer Geburt waren die beiden Götter Rivalen.
Surtur wird allgemein als der Klügere von beiden dargestellt, der seinen Bruder in Wettkämpfen überlistet, die Thrym anderenfalls wegen seiner größeren Stärke für sich hätte entscheiden können. Ihre Geschichte der Rivalität reicht vom kindlichen Streben, einander zu übertrumpfen, bis hin zu blutigen Kämpfen, denen ihr Vater oder eins ihrer Geschwister ein Ende machen mussten. Andere Mythen erzählen, wie der schlaue Surtur seinen Bruder
im Ordning hohe Positionen einnehmen - reiche Wolkenriesen, starke Frostriesen, versierte Steinriesen. Die Stronmaus- Priesterschaft hat indes keinen Einfluss auf den Rang eines Riesen im Ordning. Im Gegenteil, der Priester wird oft zum Ziel von Ressentiments und Beschwerden anderer Riesen. SURTUR Surtur ist der ältere Zwilling von Thrym, und seit ihrer Geburt waren die beiden Götter Rivalen.
Surtur wird allgemein als der Klügere von beiden dargestellt, der seinen Bruder in Wettkämpfen überlistet, die Thrym anderenfalls wegen seiner größeren Stärke für sich hätte entscheiden können. Ihre Geschichte der Rivalität reicht vom kindlichen Streben, einander zu übertrumpfen, bis hin zu blutigen Kämpfen, denen ihr Vater oder eins ihrer Geschwister ein Ende machen mussten.
Andere Mythen erzählen, wie der schlaue Surtur seinen Bruder zu gefährlichen Abenteuern verführte, die nicht selten in Chaos und Zerstörung endeten. Abgesehen von seinen Eskapaden mit Thrym ist Surtur für unübertroffene Fähigkeiten bei der Metallbearbeitung bekannt, vor allem beim Schmieden von Waffen und Rüstungen. Priester und Riten: Riesen beten zu Surtur, um kreative Inspiration und seinen Segen für ihre Schmieden zu erhalten.
Sie rufen ihn an, wenn sie ihre Schmieden, Brennöfen und Herde entzünden. Unter Feuerriesen steht die Verehrung Surturs oft mit bevorstehenden Schlachten in Zusammenhang, die Welten zerstören, viele Götter töten, das Ordning auf den Kopf stellen und die Feuerriesen zu den unangefochtenen Herren der Schöpfung machen sollen. Surturs Feuerriesenpriester schüren die Flammen solcher Erwartungen, wenn sie Surtur als „Allverzehrende Flamme" oder „Reinigendes Feuer" anrufen.
Manche Priester horten Waffen von gewöhnlichen Schwertern und Äxten bis zu magischen Vorrichtungen mit vernichtendem Potenzial, um sich auf diesen großen Kampf vorzubereiten. TuRYM Als Surturs jüngerer Zwilling wird Thrym in den Mythen als Rivale, aber auch als Mitverschwörer seines Bruders beschrieben. Er gilt als der Stärkere und Tapferere der beiden und obsiegt in Wettbewerben und Konflikten, bei denen diese Qualitäten Surturs Klugheit überwiegen.
Thrym wird oft als Tyrann dargestellt, der frustriert ist, dass Annam Surtur zu bevorzugen scheint. Er macht seiner Frustration Luft, indem er seinen jüngeren Bruder Skoraeus schikaniert. Thrym erscheint im Mythos als größter Krieger des Ordnings. Er führt Banden sterblicher Riesen bei Überfällen und Scharmützeln an, verschafft den Riesen Ruhm und versetzt die Feinde von Annams Kindern in Angst und Schrecken.
Priester und Riten: Manchmal erflehen Riesen den Segen Thryms, ehe sie aufJagd gehen oder in den Krieg ziehen, und sie vergießen das Blut ihrer Opfer, um Thrym für ihren Erfolg zu danken. Thryms Priester sind Kriegsherren und militärische Berater der Anführer der riesischen Gemeinschaften. E INGEDRUNGENE GÖTTER Annams Rückzug hat im religiösen Leben der Riesen auf der materiellen Ebene für dauerhafte Umwälzungen gesorgt.
Die meisten glauben, dass Annam sich aus Zorn oder Enttäuschung von seinen Nachkommen abgewendet hat und überzeugt werden kann, auf seinen göttlichen Thron zurückzukehren, wenn die Riesen zu ihrem alten Ruhm zurückfinden. Aber manche Riesen halten Annam für tot, für launischynd der Anbetung unwürdig, oder sie glauben, dass er seinen Thron nie wieder beanspruchen wird.
Einige suchen ihr Heil im Dienst anderer Götter oder Mächte.Jene Riesen, die den Göttern des Ordnings treu bleiben, halten diese anderen Mächte für „eingedrun- gene Götter", die das Territorium von Annams Kindern unrechtmäßig betreten und sich in die Angelegenheiten der Riesen einmischen. Riesen, die solche Götter verehren, verletzen das Ordning, dem zufolge die Riesen im Multi- versum über monströsen Wesen wie Dämonenfürsten, elementaren Übeln und Göttern stehen, die nicht Annams Kinder sind.
Daher geziemt es sich für Riesen nicht, solchen Wesenheiten zu dienen. Riesen, die eingedrungene Götter verehren, werden aus der Gesellschaft ausgestoßen, sofern sie entdeckt werden. Bis dahin hoffen sie, dass die Vorteile des Diensts an solchen Mächten das Risiko des Exils überwiegen. VAPRAK Manchen Mythen zufolge ist Vaprak Annams Sohn und gehört daher rechtmäßig zum Ordning. Andere behaupten, er sei aus Annams vergossenem Blut entstanden.
Aus verschiedenen Gründen wird ihm nicht der gleiche Status wie den anderen Kindern des Allvaters zuerkannt. Vaprak ist als der Zerstörer bekannt und neigt zu gedankenloser, destruktiver Randale. Der Gott wird als grünliche Kreatur beschrieben, die einem Troll ähnelt. Und wirklich besagt die Legende, dass aus Vapraks Blut Trolle entstanden sind, so wie er sich selbst aus Annams Blut erhoben hatte. Viele Trolle verehren ihn.
Manche Oger und Riesen beten Vaprak ebenfalls an, vor allem Riesen, die keine Hoffnung haben, je im Ordning aufsteigen zu können. , DÄMONENFÜRSTEN Für viele Riesen ist es eine Verlockung, sich in die Dienste eines Dämonenfürsten zu stellen, besonders für Frost- und Hügelriesen, die Größe und Stärke über alles schätzen.
Für sie bedeutet eine solche Dämonen- verehrung paradoxerweise sowohl eine Befreiung von den Einschränkungen des Ordnings und der Vorstellung einer allgemeinen kosmischen Ordnung als auch die Erlangung genau der Macht, die ihnen das Ordning verleiht. Von den zahllosen Herrschern des unendlichen Abyss haben vier besonderen Einfluss bei den Riesen: Baphomet: Wie im Monsterhandbuch beschrieben, ermutigt Baphomet, der Gehörnte König, seine Anhänger dazu, ihre grundsätzlich tierische Natur anzunehmen.
Solche