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Abenteurerhandbuch für die Schwertküste

Regeln: 5e Sprache: de

Buch-ID: abenteurerhandbuch-f-r-die-schwertk-ste · 160 Seiten

Seite 72 Abschnitte: 3

kleine Metallritter sein, die laufen und einander zu Boden werfen konnten, aufwendige Truhen, deren Schlösser sich selbst verriegeln konnten, oder mechanische Arme, die das, was ein Schreiber verfasst, auf ein zweites Blatt Pergament kopieren. Während meiner Besuche in der Vergangenheit habe ich all diese Dinge mit eigenen Augen gesehen. Waren diese Gerätschaften und Spielereien den Lantane- sern eine Hilfe, als die ganze Welt unter ihnen fortgerissen wurde?

An wen wendeten sie sich, als in der anderen Welt ihre Gebete an ihren Gott Gond unbeantwortet blieben? Was geschah in dem Jahrhundert, in dem sie verschwunden waren? Und jetzt, wo sie wieder da sind, sind sie froh, zurück zu sein, oder haben sie das Gefühl, dass ihnen wieder die Welt fortgerissen wurde?

Einige Schiffe, die behaupten, aus dem zurückgekehrten Lantan zu stammen, sind in Häfen entlang der Schwertküste aufgetaucht, aber ich habe gehört, dass die Lantaneser, die von Bord kommen, reserviert sind und wenig über ihre Heimat erzählen. Diese Händler versuchen, große Mengen an Rohmaterialien zu erwerben, wie verschiedene Arten von Holz und Metall, und tauschen normalerweise ungewöhn- liche Edelsteine und seltsame Goldmünzen dafür ein.

Die Leute haben bislang wenig von ihren Erfindungen gesehen, aber die paar Blicke, die sie erhaschen konnten, treiben Spe- kulationen an, dass Lantan Rauchpulverwaffen entwickelt hat und eher dazu bereit scheint, Magie und Maschinen zu verbinden. Tatsächlich haben lantanesische Händler viele Schildwächter in Privatauktionen überall an der Schwert- küste angeboten, und solche golemartigen Konstrukte sind normalerweise das Feld von Magiern, nicht Erfindern.

NELANTHER Nimm den Ratschlag einer alten Matrosin an und meide die Pirateninseln des Schwertmeers, die Nelanther. Hier leben viele Arten von seefahrenden oder in der See lebenden Kreaturen, von Echsenmenschen und Minotauren bis zu Orks und Ogern, mit einigen Menschen, die die Mischung abrunden. Wo einige Piraten sich an einen Verhaltenskodex halten, haben die Bewohner der Nelanther keinen Respekt für Regeln, Ehre oder sogar Nachbarschaftsgefühl.

Sie greifen ebenso oft und brutal einander wie vorbeifahrende Schiffe oder Konvois an. Kurz gesagt sind die Nelanther Isles eine Kette voller Piraten und Plünderer, die ihren Lebens- unterhalt damit verdienen, gegen jeden zu kämpfen, den sie finden können. BANNER DER R ITTER VON N IMBRAL Niemand hat sich die Mühe gemacht, alle Stämme auf dieser Insel zu zählen oder zu benennen, und ich bezweifle, dass jetzt jemand damit anfangen wird.

Zum einen ist es vergebliche Mühe: Stämme werden so oft zerstört oder spalten sich auf, dass man ohnehin von vorne anfangen müsste, sobald man mit dem Zählen fertig ist. Zum anderen ist es eine dreckige, gefährliche Arbeit, und man sollte den Umgang mit den Piraten am besten schnellen Schiffen, gut bewaffneten Marinestreitkräften und den Narren überlassen, die sie überhaupt erst zählen wollten.

Wenn du den Namen eines Stammes in den Nelanthern herausfindest, solltest du vorsichtig sein und ihn nicht unbedingt in Anwesenheit eines anderen Nelanther-Schiffs verwenden, wenn du dir nicht sicher bist, dass es sich um einen verbündeten Stamm handelt. Du musst jedoch wissen, dass Bündnisse auf diesen Inseln so kurzlebig sind wie Som- merstürme, und es ist nicht wahrscheinlich, dass du lange genug da sein wirst, um zu erleben, wie ein neues erschaf- fen wird.

Wenn du deine Verbindung zu einem bestimmten Stamm verkündest, könntest du denjenigen wütend machen, mit dem du gerade sprichst. Wenn du aber nach billigen, starken Händen suchst, könnte Nelanther der perfekte Ort für dich sein, aber erwarte nicht allzu viel Loyalität oder Intelligenz. Wenn du zu viele Nelanther-Seeleute für ein Schiff anwirbst, forderst du nur heraus, dass sie dir das Schiff abnehmen, es zurück zu den Inseln segeln und zum Piratenschiff umfunktionieren.

NIMBRAL Hast du jemals gesehen, wie eine Insel einfach verschwun- den ist? Das ist vermutlich das, was mit Nimbral geschehen ist, etwa in der Zeit, als Lantan ertrank, wie man sagt. Vier Schiffskapitäne, mit denen ich bekannt bin, behaupten, es in einem Augenblick gesehen zu haben und dann im nächsten KAPITEL 2 1 DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN 72 nicht mehr, und dass sie direkt durch die ehemalige Position der Insel gesegelt sind, als sei sie nie da gewesen.

Einige behaupten, dass mächtige Magie die Insel bewegt oder unter einer gewaltigen Illusion verborgen hat. Das kann ich mir gut vorstellen, denn die Fürsten von Nimbral sind schon lange für ihre Illusionen und Schwindeleien bekannt. Wenn eine Insel einfach verschwindet, dann ihre. Gleichermaßen liegt Nimbrals Rückkehr ohne Frage in ihren Möglichkeiten, und vielleicht ist dieses Ereignis der Höhe- punkt einer List, die so langwierig und komplex ist, dass selbst ein Gnom ihr Ausmaß beneiden kann.

Das heutige Nimbral ist, was es schon immer gewesen ist: entlegen und geheimnisvoll. Wo die Insel hingegangen ist und was geschehen ist, als sie weg war, und warum sie überhaupt zurückgekommen ist, das halten die Fürsten von Nimbral lieber geheim. Nimbral wird noch immer von seinen geheimnisvollen Fürsten regiert, einer miteinander verwandten Familie von Erzmagiern, die alle

Illusion verborgen hat. Das kann ich mir gut vorstellen, denn die Fürsten von Nimbral sind schon lange für ihre Illusionen und Schwindeleien bekannt. Wenn eine Insel einfach verschwindet, dann ihre. Gleichermaßen liegt Nimbrals Rückkehr ohne Frage in ihren Möglichkeiten, und vielleicht ist dieses Ereignis der Höhe- punkt einer List, die so langwierig und komplex ist, dass selbst ein Gnom ihr Ausmaß beneiden kann. Das heutige Nimbral ist, was es schon immer gewesen ist: entlegen und geheimnisvoll.

Wo die Insel hingegangen ist und was geschehen ist, als sie weg war, und warum sie überhaupt zurückgekommen ist, das halten die Fürsten von Nimbral lieber geheim. Nimbral wird noch immer von seinen geheimnisvollen Fürsten regiert, einer miteinander verwandten Familie von Erzmagiern, die alle meisterliche Illusionisten sind.

Sie ernennen die Herolde, die die Gesetze verkünden, und die Ritter von Nimbral, berühmte Pferdegreifreiter, die in Rüs- tung gekleidet sind, die durchsichtig wie Glas und fest wie Stahl ist. Du solltest dich nicht von dem Umstand täuschen lassen, dass sie Ritter genannt werden. Die Ritter von Nim- bral waren schon immer Piraten, wenn sie auf Patrouillen auf See aufgebrochen sind, und machten Jagd auf Schiffe, die ihrer Insel zu nahe kamen.

Was meine Kapitänsfreunde in Gewässern so nahe an Nim- bral zu tun hatten, das wollten sie nicht sagen. ,,Geschäfte", das war alles, was sie sagten, aber niemand hat Geschäfte so weit im Süden, wenn er nicht vorhat, an der Insel anzulegen. Doch ach, seit wir das letzte Mal gesprochen haben, sind all diese Kapitäne gestorben, und ich kann sie nicht weiter über den Ort befragen. Wenn du einen Grund hast, an Chult entlang gen Süden zu segeln, halte den Himmel im Auge.

Es hilft vielleicht nicht, weil die Ritter von Nimbral manchmal einfach aus dem Nichts erscheinen und offensichtlich unsichtbar waren, ehe sie angriffen, doch ist es gut, vorsichtig zu sein, wenn man etwas Dummes tut.

IMMERDAR Was ich euch jetzt erzähle ist Wahrheit, so rein wie Garls Goldklumpen, und der einzige Grund, warum ich es in ein Buch schreibe, damit alle es erfahren können, ist, weil nie- mand sonst es schaffen wird: Ich war blinder Passagier auf einem Schiff nach Immerdar, und meine Füße berührten den gesegneten Boden der Insel!

Jeder, der Ahnung von dem Ort hat, könnte meine Behaup- tung belächeln, und wer nichts darüber weiß, ist vielleicht der Meinung, dass meine Tat nicht die legendäre Leistung gewesen sei, die sie war. Aus diesem Grund möchte ich den Zweiflern unter euch erklären, was Immerdar ist und warum ihr am Ende meiner Geschichte meine Stiefel benei- den werdet.

EIN KLEINES STÜCKCHEN HIMMEL Legenden besagen (und das glaubt jeder Elf, den ich jemals getroffen habe), dass die Insel Immerdar nicht in dieser Welt liegt und dass sie es niemals tat. In der Vergangenheit, so weit zurück, dass selbst die Elfen es als die mythische Vergangenheit sehen, suchten die Elfen vieler Nationen eine perfekte Heimat für ihr Volk. (Das war natürlich das Problem.

Man verpasst viel Schönes, wenn man immer nach dem perfekten Juwel sucht.) Da sie diese in der Welt nicht fanden, suchten einige Elfen (Sonnenelfen, würde ich wetten) jenseits dieser Welt, um eine solche zu erschaffen. Diese Hochmagier versammelten sich, um ein mächtiges Werk der KAPITEL 2 I DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN Magie zu wirken, das Toril in Kontakt mit Arvandor bri ngen würde.

Ganz genau, die verrückten Narren wollten einen Teil der Welt, in der ihre Götter lebten, in unsere Welt bringen! Die Geschichten sind sich nicht einig, ob Corellon es zuließ oder nicht verhindern konnte, aber es geschah, und Tori! wurde als Folge von Katastrophen überzogen. Dies war die erste Teilung, und die Elfen haben schon immer gesagt, dass sie durch die Zeit widerhallt. Die jüngsten Katastrophen scheinen ihre Worte zu bestätigen. Als sich die Lage beruhigte, erkannten die Elfen ihre Dummheit.

Für Tausende von Jahren wagte es kein Elf, Immerdar zu betreten. Aber schließlich muss Corellon seinen abtrünnigen Kindern vergeben haben, denn die ältesten Elfen begannen den Ruf des Westens zu spüren. Vielleicht hast du einen Mondbogen über Selüne hängen sehen und von der Vorstellung gehört, dass das bedeutet, dass ein Elf nach Immerdar gerufen wird. Nun, das ist keine Kindergeschichte. Hast du jemals einen alten Elfen getroffen? Wie soll man es wissen, nicht wahr?

Nun, wenn du jemals die Ehre hast, einem alten Elfen in einer solchen Zeit zu begeg- nen, dann wirst du einen ähnlichen Bogen in den Augen des Elfen über der Pupille sehen. Das ist Sehanine Mondbogens Art, den Elfen ins Jenseits zu geleiten. Die Bögen können den Elfen blind für diese Welt machen, aber sie verschwinden, wenn er die nächste betritt, sodass er den elfischen Himmel erblicken kann. Nun, das ist genau das, was in Immerdar passiert, und der Elf muss nicht tot sein, um es zu erlan- gen.

Du glaubst mir nicht? Nun, ich

ein Elf nach Immerdar gerufen wird. Nun, das ist keine Kindergeschichte. Hast du jemals einen alten Elfen getroffen? Wie soll man es wissen, nicht wahr? Nun, wenn du jemals die Ehre hast, einem alten Elfen in einer solchen Zeit zu begeg- nen, dann wirst du einen ähnlichen Bogen in den Augen des Elfen über der Pupille sehen. Das ist Sehanine Mondbogens Art, den Elfen ins Jenseits zu geleiten.

Die Bögen können den Elfen blind für diese Welt machen, aber sie verschwinden, wenn er die nächste betritt, sodass er den elfischen Himmel erblicken kann. Nun, das ist genau das, was in Immerdar passiert, und der Elf muss nicht tot sein, um es zu erlan- gen. Du glaubst mir nicht? Nun, ich habe gesehen was ich gesehen habe. Einige Elfen folgten ihren gealterten Verwandten nach Immerdar, und schon bald lebte ein Königreich von Elfen in einem Himmel auf Tori!.

Über Zeitalter hinweg war Immer- dar von mächtigen Tieren, mächtiger Magie und der Macht der Seldarin selbst geschützt. Elfen aller Arten von überall in der Welt reisten nach Immerdar, um Trost zu finden. Und als die Elfen ihren Rückzug aus der Welt verkündeten, wohin glaubst du, sind sie gegangen? Dann schlug die Zauberpest zu, und ein Teil der alten elfischen Hochmagie muss sich aufgelöst haben.

Immerdar wurde von der Welt abgetrennt und fand sich in einem Meer des Feywild wieder, dem seltsamen Reich der Feen, das die Welt an geheimnisvollen Orten berührt. Ein Jahrhundert lan(l schien es, als sei Immerdar für die Welt verloren. Uralte Elfen versuchten, am Leben zu bleiben, da sie hofften, dass das Echo der ersten Teilung lmmerdars Verbindung mit der Welt widerhallen lassen könnte, sobald die Zeit der Katastro- phen vorüber war.

Ihre Geduld (und wer außer einem Elfen könnte solche Geduld haben?) wurde belohnt, als Schiffe aus Immerdar wieder in den Häfen der Schwertküste anlegten. SEGELN IN DEN WESTEN Da ich all das wusste und gerade einen altehrwürdigen Elfen getroffen hatten, der sich auf die Reise vorbereitete, wie konnte ich da nicht die Chance ergreifen und mich daran hängen?

Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich die Blindheit des Elfen ausnutzte und ihn zwang, einen Teil seines Gepäcks zurückzulassen, aber es war die Gelegenheit eines Lebens! Ich hörte, wie der Kapitän des Schiffes sagte, dass Immer- dar jetzt irgendwie in allen drei Ebenen existiert: in unserer Welt, im Feywild und in Arvandor. Es berührt sie alle, exis- tiert aber in keiner von ihnen vollständig.

Um die Insel zu finden, musst du einem Muster von Sternen folgen, bis sie sich ändern, und dann neuen Sternen folgen . (Ich schwöre bei Garls Goldklumpen, das hat er gesagt!) Wer vom Weg abkommt, der ist verloren. Wie sehr ich mir wünsche, ich hätte den Kapitän fragen können, wohin die verlorenen Schiffe verschwanden! Aber ich konnte mich nicht zeigen. Ich hatte Nahrung mitgebracht, da ich ja nicht wusste, wie lange ich mich an Bord des Schiffs verbergen musste.

Zu Beginn der Reise spitzte ich die Ohren bei jedem Knarzen der Bretter, bei jeder elfischen Stimme, doch nach einer Weile wiegte die See mich in den Schlaf. Die Reise danach fühlt sich wie ein Traum an. Ich weiß, dass ich aufgewacht sein und wohl gegessen, geschlafen und andere Bedürfnisse erfüllt haben muss - zumindest war mein ganzer Proviant am Ende der Reise gegessen - aber ich kann mich nicht an die Details erinnern.

Ich weiß nur, dass das Schiff irgendwann anhielt, jemand den Korb nahm, in dem ich mich versteckt hatte, und ihn auf einen Sandstrand stellte. WAS ICH GESEHEN HABE Ich fühlte es, ehe ich es sah. Selbst, als ich nichts sehen konnte als das schwächste goldene Schimmern durch das Geflecht des Korbs, raubte mir Immerdar den Atem. Ich lag gewunden wie eine Schlange im Korb, hatte Krämpfe in allen Gliedern und war verzweifelt darum bemüht, mich nicht zu verraten.

Doch konnte ich spüren, wie die Magie von Immer- dar durch meinen Körper sickerte, meine schmerzenden Glieder besänftigte und mein schlechtes Gewissen linderte. Als ich wieder atmen konnte, keuchte ich auf. Und da fand mich der Elf. Der blinde Elf, dessen geliebte Schätze ich entfernt hatte. um meine Reisemöglichkeit zu bekommen, zog mich aus seinem Korb. Und seine Augen waren so klar wie Diamanten und nicht weniger hart.

Ich war mir des Todes sicher, und als ich meine Umgebung sah - und das sage ich aus vollem Herzen -, war es mir egal. Hätte der Elf mich in diesem Augenblick umgebracht, dann wäre meine Seele zu Garl gegangen und hätte ein Schiff gefordert, um wieder nach Immerdar zu segeln. Mein stummes Erstaunen brachte den Elfen dazu, sich umzudrehen und ebenfalls einen Blick auf seine Umgebung zu werfen, und auch er war bezaubert. Was wir sahen?

Nun, stelle dir einen Ort atemberaubender natürlicher Schönheit und unglaublicher elfischer Kunstfer- tigkeit vor, ein fremdes Reich, so

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