S eeleute und absolut bereit sind, Schiffe anzugreifen, die sich ihrer Küste nähern, sollte man in der Umgebung der Nordländerinseln vorsichtig sein, besonders wenn man keine sichere Durch- fahrt gewährt bekommen hat - und oft sogar dann_ Nordländer verehren mehrere Gottheiten, aber am meisten beten sie zu Valkur, ihrem eigenen Heldengott, der die Eigen- schaften verkörpert, die ihre Krieger am meisten schätzen. Du solltest diese Anbetung in ihrer Gegenwart niemals hin- terfragen oder beleidigen.
GUNDARLUN Die Fischer und Kaufleute von Gundarlun ähneln mehr ihren Vettern vom Festland als die meisten Inselbewohner. Im Gegensatz zu anderen Nordländern ist es nicht so wahr- scheinlich, dass sie einen Kampf mit Leuten anfangen, die sie nicht kennen. Aufgrund ihres friedlicheren Wesens wirst du in Gundarlun wahrscheinlicher Trinkwasser und Vor- räte bekommen, doch solltest du dich darauf einstellen, bei deinem Aufenthalt großzügig Handel zu treiben.
Mehr als ein Dutzend Siedlungen erweist dem König in Gundbarg Tribut. Sie profitieren vom Ruf der Insel, ein siche- rer Zwischenhalt zu sein. Zwar bringt Gundarlun vielleicht nicht die besten seetauglichen Krieger hervor, doch Schiffe, die Reparaturen vornehmen wollen, Seeleute oder Segelfli- cker benötigen oder große Fracht geladen haben, werden hier vermutlich bekommen, was sie brauchen.
DIE PURPURFELSEN Wenn du Schutz während eines Sturms suchst, findest du ihn vielleicht auf den vielen Inseln der Purpurfelsen. Es war einst mein großes Glück, einen sicheren Hafen in dem Hafen- dorf zu finden, das als Ulf von Thuger bekannt ist. Ich wurde hier fast ebenso herzlich willkommen geheißen wie unter den Gunds, und ich stellte fest, dass die Felsleute ein gutes Publikum für meine Geschichten der Reisen und Abenteuer waren.
Allerdings lässt mich manches glauben, dass ich nicht zurückkehren sollte. An dem Tag, als der Sturm endete, verließ ich das Lang- haus, in dem ich untergebracht worden war, und erblickte eine gepflegte und gut organisierte Siedlung mit grünen Weiden und vollen Fischernetzen. Die Besatzung des Schif- fes wurden von allen freundlich behandelt, und das Schiff war bereits repariert und abfahrtbereit. Die Felsleute hatten allem Anschein nach die Nacht durchgearbeitet, um es fertig zu machen.
KAPITEL 2 1 DIE SCH\\ t RTK ÜSTE U!'ID DER NORDE>< Wir gingen in Freundschaft auseinander, und erst, als wir schon weit weg waren, bemerkten wir, dass wir alle eine seltsame Nervosität teilten. Wir hatten nicht viele Frauen gesehen, als wir auf der Insel waren, doch das überraschte nicht, da Nordländer ihre Gäste normalerweise weit von den Häusern, Gehöften und Schmieden entfernt unterbringen, die die Domäne der Nordland-Frauen sind.
Aber wir sahen und hörten auch keine Kinder oder jungen Männer, und wir sahen auch keine alten Männer oder Frauen. Ich bin mir in der Tat nicht sicher, ob auch nur einer der Nordländer, die wir trafen, ein graues Haar auf dem Kopf oder im Bart hatte. Dieser selt- same Umstand, und der merkwürdige Brauch der Felsleute, jede menschliche Statue und Abbildung mit den Armen ihres Totems - einem Tintenfisch mit vielen Tentakeln - darzustel- len, lässt mich eine Rückkehr fürchten.
RuATHYM Die Insel Ruathym ist die angestammte Heimat der Nordlän- der, die auf den Inseln des Schwertmeers leben, und jener Menschen, die das alte Illusk (heute Luskan) gründeten und sich als illuskanisches Volk verbreiteten. Die kriegerischen Menschen von Ruathym kennen dieses Vermächtnis, und sie sehen die Herrschaft über die Nordländer und die Städte der Küste als ihr Geburtsrecht.
Kaufleute können manchmal mit Ruathym in der Haupt- stadt Handel treiben, die ebenfalls Ruathym heißt, aber ich riskiere solche Zwischenhalte nicht, wenn ich es vermeiden kann. Man weiß nie, wann Ruathym in den Krieg ziehen wird, und wenn das geschieht, ist jedes Schiff in Sichtweite der Insel nur Beute.
TUERN Die abgelegene Insel Tuern, die weit westlich ihrer nächsten Nachbarn liegt, ist der Wohnort brutaler Leute, die voller Willkür rauben und plündern und alle Fremden, die sie auf oder in der Nähe ihrer Insel fangen können, versklaven. Sie vertrauen Magie nicht und zahlen Tribute an die roten Drachen und Riesen, die in den hohen Gebirgshöhlen dieses Ortes hausen.
Sie haben fünf Könige, mit einem Hochkönig, der angeblich in der Hauptstadt Äußersee auf dem Thron sitzen soll, doch wie jeder Seemann mit Verstand haben ich die Insel weitläufig gemieden. Also kann ich nicht sagen, wel- cher blutrünstige Schuft zur Zeit regiert. DIE WALFISCHKNOCHEN Die winzigen Inselchen, die die Walfischknochen ausma- chen, sind so zahlreich, dass es unmöglich ist, sie genau zu kartographieren.
Jede hat ihre eigenen Legenden und ihren eigenen (oft selbsternannten) König, und sie bekämpfen einander ständig in Scharmützeln, in denen es (höchstens) wenige dutzend Todesopfern zu beklagen gibt. Die Walfischknochen werden so genannt, weil die verstreu- ten Skelette von riesigen Walen die Strände der meisten Inseln übersäen. Diese Knochen sind die einzigen Dinge von Wert, die auf diesen Inseln wirklich zu finden sind.
Das bedeutet, dass jeder, der hofft, einfach anlegen und Elfen- bein vom Strand der Walfischknochen pflücken zu
Verstand haben ich die Insel weitläufig gemieden. Also kann ich nicht sagen, wel- cher blutrünstige Schuft zur Zeit regiert. DIE WALFISCHKNOCHEN Die winzigen Inselchen, die die Walfischknochen ausma- chen, sind so zahlreich, dass es unmöglich ist, sie genau zu kartographieren. Jede hat ihre eigenen Legenden und ihren eigenen (oft selbsternannten) König, und sie bekämpfen einander ständig in Scharmützeln, in denen es (höchstens) wenige dutzend Todesopfern zu beklagen gibt.
Die Walfischknochen werden so genannt, weil die verstreu- ten Skelette von riesigen Walen die Strände der meisten Inseln übersäen. Diese Knochen sind die einzigen Dinge von Wert, die auf diesen Inseln wirklich zu finden sind. Das bedeutet, dass jeder, der hofft, einfach anlegen und Elfen- bein vom Strand der Walfischknochen pflücken zu können, deutlich unterschätzt, wie zornig die Bewohner ihren Besitz verteidigen.
ÜRLUMBOR Wenn du ein Schiff erwerben oder reparieren lassen willst, dann gibt es an der ganzen Schwertküste keinen besseren Fleck dafür als Orlumbor. Die besten Schiffsbauer in der Welt leben hier, und ihre Versiegelungsarbeit gehört zu den Grün- den, dass Waterdeep über die Jahre so stark blieb. Selbst als ein großer Teil der Marine der Stadt zerstört im Hafen lag, waren die starken Schiffe aus Orlumbor robust genug, dass Leute auf und in ihnen leben konnten, während sich die Stadt erholte.
Orlumbor war einst eine einfache Schiffsbauerinsel, die die Stadtstaaten der Schwertküste mit Schiffen für ihre Mari- nen versorgte. Insbesondere Waterdeep verließ sich darauf, von Orlumbor Schiffe für die Verteidigung zu erhalten, was die Insel im Austausch zu einem wohlhabenden und gut geschützten Ort machte.
Als Fürst Nieglut in seinem Kampf gegen Piraten Waterdeeps Marine versenkte, arrangierte er es, Söldnerschiffe anzuwerben, um die Streitmacht zu erset- zen, lenkte die unrechtmäßig erworbenen Gewinne in seine Schatzkammer und ließ die Schiffswerften von Orlumbor ausbluten. Nachdem Nieglut entthront worden war, machte Waterdeep wieder Geschäfte mit der Insel, und so kehrte auch ihr Wohlstand zurück.
Es ist knifflig, Orlumbor mit dem Schiff zu erreichen, weil die Hafeneinfahrt felsig und höhlenartig ist. Sobald das Schiff den richtigen Weg durch die Durchfahrt findet, kann sie eine breitere Stelle wählen, und jeglicher geringfügige Schaden, den das Schiff erlitten hat, wird von den Hafen- arbeitern von Orlumbor nur zu gerne (und für wenig Geld) repariert. Diese Leute sind dafür geboren, an Schiffen zu arbeiten.
Die Häuser auf Orlumbor sind in die Kavernen der Insel gebaut und ebenso gut verteidigt wie der Hafen, der das Lebensblut der Insel darstellt. Mehr als einmal hat Waterdeeps Schutz verhindert, dass Orlumbor in die Hände von Mintarn, Luskan, Amn oder Baldurs Tor fiel, die allesamt die Insel und ihre Werften für sich haben wollten.
Keiner dieser Orte hat jemals in Erwä- gung gezogen, dass Orlumbor sich einfach weigern könnte, Schiffe für sie zu bauen, aber glücklicherweise ist es niemals dazu gekommen.Jetzt dient Orlumbor wieder Waterdeep, im Austausch für Geld, Lebensmittel und andere Waren aus Faerun. SÜDLICHE INSELN Vor der Küste der Südreiche von Faerfm, sogar noch südlich der Mondscheininseln, liegen einige kleinere, weniger ein- flussreiche Inselnationen.
Die Nelanther, direkt gegenüber von Tethyr über Asavirs Kanal, beherbergen plündernde Piraten. Weiter im Süden, vierhundertfünfzig Kilometer vor den Mondscheininseln, liegt die sagenhafte Insel Lantan, Geburtsort vieler seltsamer Erfindungen. Deutlich im Süden davon. jenseits der Dschungel von Chult, liegt die geheimnis- volle Insel Nimbral. LANTAN Ich hatte Lantan über ein Jahr lang nicht mehr besucht, als es passierte.
aber wenn man den Leuten glaubt, versagte die Magie dieses Orts vollkommen und das gelagerte Rauchpul- ver und die magischen Spielzeuge, die in Lantan aufuewahrt wurden, explodierten als große Wellen über die Insel spülten. Innerhalb einer erschreckend kurzen Zeit gab es Lantan nicht mehr. So erzählen es zumindest Überlebende. Es scheint jetzt so, als ob Lantan in eine andere Welt transportiert worden wäre, so wie Halruaa.
Halruaajedoch hatte die Katastrophe voraus- gesehen und sich darauf vorbereitet. Lantan hatte nicht so viel Glück. Die Lantaneser waren fasziniert, manche sagen besessen, davon, mechanische Wunderwerke zu erbauen. Auch wenn sie manchmal Magie nutzten, roch die ganze Insel nach Sägespänen, Schmieröl und frisch abgeschabtem Metall, weil Werkstatt um Werkstatt daran arbeitete, ihre neuesten und größten Erfindungen zu vollenden.
Die neue Schöpfung konn- ten kleine Metallritter sein, die laufen und einander zu Boden werfen konnten, aufwendige Truhen, deren Schlösser sich selbst verriegeln konnten, oder mechanische Arme, die das, was ein Schreiber verfasst, auf ein zweites Blatt Pergament kopieren. Während meiner Besuche in der Vergangenheit habe ich all diese Dinge mit eigenen Augen gesehen. Waren diese Gerätschaften und Spielereien den Lantane- sern eine Hilfe, als die ganze Welt unter ihnen fortgerissen wurde?
An wen wendeten sie sich, als in der anderen Welt ihre Gebete an ihren Gott Gond unbeantwortet blieben? Was geschah in dem Jahrhundert, in dem sie verschwunden waren? Und jetzt, wo sie wieder da sind, sind sie froh, zurück zu sein, oder haben sie das Gefühl, dass ihnen wieder die Welt fortgerissen wurde?