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Abenteurerhandbuch für die Schwertküste

Regeln: 5e Sprache: de

Buch-ID: abenteurerhandbuch-f-r-die-schwertk-ste · 160 Seiten

Seite 75 Abschnitte: 2

und sich sogar von ihnen reiten lassen, wenn die Sache ' gerecht ist. Die jungen Paladine werden vielleicht nicht eine solche Gunst erlangen, aber ich bin mir sicher, der Gedanke bringt ihnen einige angenehme Tagträume. CANDLEKEEP Die große Festung raubt mir immer den Atem. Sie steht auf einem Vulkanfels etwa 30 Meter von der Küste entfernt, ein Dorn aus rauem Stein mit flacher Spitze inmitten der brandenden See.

Jetzt stellt euch vor, wenn ihr könnt, dass die Spitze dieses Felsen vollständig von einer hohen Mauer umrandet ist. Die Mauer wird auf allen Seiten von mehreren Türmen unterbrochen, und sie umfasst einen großen Bereich, aus dem sich noch mehr derselben Türme erheben. Wer diesen Ausblick von oben betrachten konnte, der sagt, dass es wirklich aussieht wie ein Kuchen, der mit zu vielen Kerzen verziert wurde.

Die Nebel der Gischt füllen die Luft an den westlichen Mauern, und im Winter kann diese Feuchtigkeit dafür sorgen, dass sich tückisches Eis ansammelt. Manchmal werden ganze Türme am Westrand der Festung aus diesem Grund für die kalte Jahreszeit aufgegeben, weil sie so von Frost überzogen sind. Aus der Mitte erhebt sich der größte und dickste Turm von Candlekeep.

Wenn die anderen Türme fein gezogene Zweige und Blüten sind, dann ist dieser gewiss der Stamm des Baumes: stark, massiv und hoch über den Bauten der Umge- bung aufragend. Um die zentrale Festung ist ein Garten auf in einer Spirale steigenden Stufen erbaut, und wer das Glück hat, die eigentliche Bibliothek zu betreten, tut dies, indem er sich über diesen Grünbereich dem Haupttor nähert.

Die meisten Leute allerdings, die Candlekeep besuchen, sehen dieses Bauwerk nur vom Hof östlich davon, wo die Anlage für ankommende Gelehrte liegt. Das einzige Tor nach Candlekeep steht am Ende des Wegs des Löwen, der einzigen Straße, die Zugang zur Außenwelt erlaubt. Die Route beginnt in Beregost, in vielen Meilen Ent- fernung, und schlängelt sich einen einsamen Pfad entlang auf die Halbinsel, auf der Candlekeep steht.

DIE GROSSE BIBLIOTHEK Candlekeep enthält die umfangreichste Sammlung von Wissen und Schriftstücken in den gesamten Reichen (auch wenn meine gelehrten Kollegen in Evereska nicht gerne daran erinnert werden). Die Burg war einst das Zuhause des großen Propheten Alaundo des Sehers, und innerhalb dieser Mauern wurden die Prophezeiungen von Alaundo verfasst.

In ihren Gewölben, so sagt man, ist genug Wissen verborgen, um jede Person, die die Fähigkeit besitzt, alles zu finden und aufzunehmen, unvergleichbar mächtig zu machen. Das Pro- blem ist natürlich dasselbe wie bei Geheimnissen an allen anderen Orten: Man muss wissen, dass ein Geheimnis exis- tiert, ehe man seine Details ermitteln kann.

Aus diesem Grund ist die große Bibliothek von Candlekeep selbst eine Verteidigungsanlage: Für jedes Stück Wissen von großer Macht, das hier zu finden ist, gibt es tausend unbedeutende Rezepte, alte Lieder, historische Anekdoten, Tagebücher von lange toten Personen und endlose andere Schriftstücke ohne wirkliche Bedeutung, außer für die Mönche des Orts und die Gelehrten, die hier nach solchen Schätzen suchen.

Natürlich muss man erst einmal Einlass in die heiligen Hallen erlangen, ehe man die Schatzkammer erkunden kann. Die im Kloster lebenden gelehrten Mönche von Candlekeep, die die Bekennenden genannt werden, bewachen diesen Ort und arbeiten unermüdlich daran, die Bibliothek zu schüt- zen und zu bewahren. Auch wenn sie in ihrem alltäglichen Umgang recht freundlich sind, misstrauen sie doch allen Besuchern der Bibliothek.

ZUGANG ERHALTEN Ich habe mehr als einen Besucher dabei unterstützt, Ein- lass in die Bibliothek zu erhalten, sodass ich den Prozess gut kenne. Der Eintrittspreis besteht aus der Spende eines Schriftstücks, das sich nicht bereits im Besitz von Candlekeep befindet. Auch wenn die Mönche dies als das „Eingangsgeschenk" bezeichnen, ist es eine Gebühr, die bezahlt werden muss, und oft ist sie sehr hoch. Für die meisten scheint diese Forderung schwierig oder unmöglich zu erfüllen zu sein.

Wie soll der Besucher schließlich wissen, was Candlekeep in ihren irrgartenartigen Bücherstapeln aufbewahrt und was nicht? Aus diesem Grund kommen die meisten Besucher mit mehreren Büchern nach Candlekeep, von denen sie glauben, dass sie angenommen werden können. Zum Glück für manche muss die Spende nicht absolut einzigartig sein.

Ein Foliant oder eine Abhandlung, die die Bibliothek noch nicht in den Archiven hat, ist vorzuziehen, aber die Mönche sind auch einigen anderen Möglichkeiten gegenüber offen: seltene Ausgaben, sogar Bücher, die viel Geschichte haben, oder sogar Folianten, an deren Rand erkenntnisreiche (oder zumindest interessante) Notizen gekritzelt worden sind, wurden akzeptiert, ebenso die Tage- bücher von Leuten, die weit herumgekommen oder sehr gebildet sind. Die meisten.

die als Bittsteller an die Tore von Candle- keep kommen, wissen bereits, was der Eintrittspreis ist. Wer es nicht weiß, erfährt es an den Toren und wird abge- wiesen, wenn er kein derartiges Geschenk bei sich führt. Herolde, Priester der Götter Oghma, Gond, Deneir und Milil. bestimmte Erzmagier und andere, die als „Freunde von Candlekeep" anerkannt werden, dürfen ohne eine solche Spende eintreten

noch nicht in den Archiven hat, ist vorzuziehen, aber die Mönche sind auch einigen anderen Möglichkeiten gegenüber offen: seltene Ausgaben, sogar Bücher, die viel Geschichte haben, oder sogar Folianten, an deren Rand erkenntnisreiche (oder zumindest interessante) Notizen gekritzelt worden sind, wurden akzeptiert, ebenso die Tage- bücher von Leuten, die weit herumgekommen oder sehr gebildet sind. Die meisten.

die als Bittsteller an die Tore von Candle- keep kommen, wissen bereits, was der Eintrittspreis ist. Wer es nicht weiß, erfährt es an den Toren und wird abge- wiesen, wenn er kein derartiges Geschenk bei sich führt. Herolde, Priester der Götter Oghma, Gond, Deneir und Milil. bestimmte Erzmagier und andere, die als „Freunde von Candlekeep" anerkannt werden, dürfen ohne eine solche Spende eintreten (auch wenn viele solcher Leute oft von sich aus einen Beitrag für die Gewölbe der Bibliothek leisten).

Die großen Doppeltore von Candlekeep sind dreimal so hoch wie ein Mensch und bestehen aus einem seltsamen schwarzen Metall, das Blitze abzuweisen und immun gegen magische Weissagungen zu sein scheint, zumindest wenn man mindestens einem Magier glaubt, den ich begleitet habe. Beide Türen sind im oberen Bereich mit dem Zeichen Cand- lekeeps, der Burg und der Flamme, verziert. Eines der beiden Tore steht weit genug offen, um während des Tages Besucher einzulassen, das andere bleibt geschlossen.

Fünf in Purpur gekleidete Mönche kümmern sich um diesen Eingang. Einer von ihnen tritt vor, um jene zu begrü- ßen, die um Einlass bitten. Er diskutiert die Absichten der Neuankömmlinge und untersucht die Gaben, die sie gebracht haben. Während der erste Mönch die dargereichte Gabe untersucht und ihren Titel und ihr Thema ermittelt, wirkt ein zweiter Wächter am Tor den Zauber Botschaft.

Der Gelehrte Waldrop aus Waterdeep sagt mir, dass der Empfänger des Zaubers ein Bekennender in einem nahen Raum ist, der über einem gewaltigen Folianten sitzt, der alle Bücher von Cand- lekeep auflistet. Der Wahrer des Folianten wird offensichtlich durch eine Form von Magie unterstützt und findet heraus, ob die Bibliothek schon über das angebotene Buch verfügt. Er schickt dann eine Antwort, ob das Geschenk akzeptiert wird oder nicht.

Ein Priester von Deneir, den ich regelmäßig nach Candle- keep begleite, hat erwähnt, dass an dieser Schwelle Magie wirkt, um die Wahrheit zu ermitteln. Die Kameraden der Türwächter achten genau auf jeden potenziellen Ärger, und andere Mönche blicken von hohen Türmen an den Toren herab, bereil, Hilfe zu rufen oder im Falle eines Angriffs magische Unterstützung zu leisten.

Wer eingelassen wird, wird als „Sucher" bezeichnet, aber auch namentlich angesprochen, wenn die Mönche ihn kennen, ansonsten als „guter Herr" oder „gute Dame". Sobald ein Besucher eingelassen wird, treten die Mönche am Tor beiseite, um den Sucher in den Hof der Luft einzulassen.

Besucher werden angewiesen, diesen Bereich zu überque- ren und sich vor die Smaragdtür zu stellen, wo ein weiterer Mönch sie in Empfang nimmt, ihnen Nahrung, ein Bad und einen Schlafplatz anbietet und dafür sorgt, dass sie einen Mönch treffen, der ihnen dabei hilft, ihren Besuch in der Bib- liothek zu planen, und ihn dann überwacht. DER HOF DER LUFT Der Hof der Luft trägt seinen Namen zurecht. Der gepflas- terte Hof ist leer und enthält weder einen Baum noch einen Brunnen.

Seine Sürlm;iue,r ist die südlichste Mauer von Candlekeep selbst, und an sie sind einige aus unbehauenen Steinen bestehende Bauwerke für Besucher errichtet. Nahe der Westwand des Hofes stehen zwei Gebäude: das Haus des Binders, ein großer Tempel von Oghma, mit viel Platz, wo seine Gläubigen kampieren und Kontakte knüpfen können, und die Bäder, eine öffentliche Anlage, die Wasser aus einer natürlichen Quelle darunter bezieht.

Auf der anderen Seite der Bäder steht der Herd, ein großer Speisesaal und Versammlungsort für Sucher, mit Schreinen von Deneir, Gond und Milil in seinem Inneren. Der Herd ist verbunden mit dem Haus der Ruhe, einem Bauwerk mit vier Schlafsälen, wo Suchern Quartiere zugewiesen werden, wenn sie eingelassen worden sind.

Neben dem Haus der Ruhe und an der Ostwand des Hofes stehen die Stallungen, wo Reittiere untergebracht und für die Dauer des Aufenthalts der Sucher versorgt werden, und der Getreidespeicher. Der Nordrand des Hofs der Luft besteht aus einer Mauer, in die zwölf Türme eingesetzt sind. Das sind die Türme, in denen Besucher studieren dürfen. Die berühmte Smaragdtür befindet sich in der West- mauer.

Hier steht die ganze Zeit ein Hüter der Smaragdtür bereit, unterstützt von einer kleinen Gruppe rangniedrigerer Mönche, die als Boten und Laufburschen dienen. Es ist der Hüter, der neu eingetroffene Sucher offiziell begrüßt und Vorkehrungen für ihren Aufenthalt trifft. Nur diese Tür führt in den inneren Bereich; die anderen Türme haben Eingänge zum Hof der Luft, doch haben sie keine Zugangspunkte zum inneren Bereich und somit dem Rest der Bibliothek.

Diese dem Hof zugewandten Türme in der Nordmauer, die von den Mönchen „Necessaria" genannt werden, sind die Orte, an denen die Besucher vor allem mit den Schätzen

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