Seele an die Hand zu nehmen und sie in das richtige Jenseits zu führen. Kelemvors Priester lehren, dass jene, die Götter nach dem Ritus ihrer Religion verehren, ihre Pflicht erfüllt haben und einen Platz im Jenseits ihrer Wahl erhalten. Die Gläubigen des Kelemvor bieten einen friedvollen Über- gang in die Obhut des Fürsten der Toten.
Sie helfen den Ster- benden dabei, ihre Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, und sie leiten Begräbnisriten für jene, die sich die ausgefallenen Ze- remonien ihres Glaubens nicht leisten können. Die Gebote von Kelemvors Gläubigen fordern sie auf, vorzeitigen Todesfällen vorzubeugen oder sie zu verhindern, wenn möglich. Verschie- dene Sekten und Anhänger definieren hierbei „vorzeitig" auf unterschiedliche Weise.
Eine Gruppe konzentriert sich vielleicht darauf, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, eine an- dere auf die Vereitlung von Morden, und eine dritte darauf, die Geißel der Untoten auszurotten. Tatsächlich verabscheuen alle Gläubigen von Kelemvor die Untoten und arbeiten im gewissen Maße daran, sie zu vernichten, denn Untote aller Art werden als Perversion der natürlichen Ordnung betrachtet.
Diese Überzeu- gung bringt Kelemvors Gläubige natürlich in Konflikte mit Ne- kromanten, Priestern des Myrkul und anderen, diP- die Erschaf- fung von Untoten vorantreiben, und führt auch zu Konflikten aus unerwarteten Quellen. Beispielsweise zerstören Priester des Kelemvor aus Prinzip alle Schriften über die Erschaffung von Untaten, die sie finden können - was jene beleidigt, die Wissen um seiner selbst willen schäzen, wie die Anhänger von Oghma und Deneir.
Und es gibt auch Untote, die nicht böse sind, wie die Baelnorn, die von den Elfen als heilig betrachtet wer- den. Kelemvors Anhänger wollen die Existenz solcher Wesen dennoch beenden. SYMBOL VON JERGI\L --- DIE LEGENDE DER WÜRFELKNÖCHEL, DES SCHÄDELKEGELNS UND DES LEEREN THRONS Vor langer Zeit gab es nur einen Gott des Zwistes, des Todes und der Toten, und er war bekannt als Jergal, Fürst des Endes aller Dinge.
Jergal förderte Zwietracht zwischen Sterblichen und Göttern gleicher- maßen und nährte sich daran. Wenn Kreaturen einander erschlugen, um zu Macht zu gelangen, oder weil sie von Hass erfüllt waren, hieß er sie in seinem schattenhaften Königreich ewiger Düsternis willkommen. Da alle Dinge sterben, kam alles irgendwann zu ihm, und im Lauf der Zeit errichtete er ein Königreich, mit dem sich kein anderer Gott messen konnte.
Aber seine pflichten begannen ihn zu ermüden, denn er kannte sie zu gut, und ohne Herausforderung gibt es nichts - und im Nichts gibt es nur Trübsal. In einem solchen Zu- stand ist der Unterschied zwischen absoluter Macht und absoluter Machtlosigkeit nicht mehr zu erkennen. Während dieser dunklen Zeit erhoben sich drei Sterbliche, Tyrannos, Bhaal und Myrkul, die nach der Macht von Jergal gier- ten.
Die drei schmiedeten einen unheiligen Pakt, dass sie derlei ultimative Macht erlangen oder im Versuch sterben würden. Sie zogen durch die ganze Welt, auf der Suche nach mächtiger Magie und Zaubern, und trotzten die ganze Zeit dem Tod. Egal welche Monster sie herausforderten oder welchen Zaubern sie sich stellten, die drei Sterblichen kamen stets mit heiler Haut davon. Schließlich reisten die drei in die Graue Einöde und suchten nach der Burg der Knochen.
Sie kämpften sich durch Armeen von Skeletten, Legionen von Zombies, Horden von Todesalben und ein Spalier aus Lichs. Schließlich erreichten sie das Ziel ihrer lebenslangen Queste: den Knochenthron. „Ich beanspruche diesen Thron des Bösen", riefTyrannos Jergal zu . .,Ich werde dich zerstören, ehe du einen Finger heben kannst", drohte Bhaal, der Assassine. „Und ich werde deine Essenz für ewig einsperren", versprach Myrkul, der Nekromant.
Jergal erhob sich mit erschöpftem Gesichtsausdruck von seinem Thron und sagte: .,Der Thron gehört euch. Ich bin seiner leeren Macht müde geworden. Nehmt ihn, wenn ihr wollt. Ich verspreche euch, euch zu dienen und als Seneschall anzuweisen, bis ihr mit dem Posten vertraut seid." Dann, ehe das schockierte Trio reagieren konnte, fragte der Fürst der Toten: ,.Wer von euch soll herrschen?" Die drei begannen sofort untereinander zu kämpfen, während Jergal sie gleichgültig beobachtete.
Als irgendwann offenkundig wurde, dass sie entweder vor Erschöpfung sterben oder für immer kämpfen würden, griff der Fürst des Endes aller Dinge ein. S YM BOL VON KELEMVOR ,.Nach allem, was ihr aufgegeben habt, wollt ihr nichts gewin- nen? Warum teilt ihr die Aufgaben des Amtes nicht ein, indem ihr einen Wettbewerb des Könnens austragt?", fragte Jergal. Tyrannos, Bhaal und Myrkul überdachten das Angebot des Gottes und stimmten zu.
Und so nahm Jergal die Schädel seiner drei mächtigsten Lichs und gab sie den Dreien, damit sie einen Wettkampf im Schädelkegeln austragen konnten. Jeder Sterbli- che rollte einen Schädel über die Graue Einöde. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass der, der am weitesten kegelte, der Gewinner sein sollte. Maiar der Bestienfürst traf in diesem Augenblick ein, um Jergal zu besuchen.
Nachdem ihm versichert wurde, dass der Gewinner des Wettkampfes Jergals ganze Macht erlangen würde, rannte er den Schädeln hinterher, um dafür zu sorgen, dass
habt, wollt ihr nichts gewin- nen? Warum teilt ihr die Aufgaben des Amtes nicht ein, indem ihr einen Wettbewerb des Könnens austragt?", fragte Jergal. Tyrannos, Bhaal und Myrkul überdachten das Angebot des Gottes und stimmten zu. Und so nahm Jergal die Schädel seiner drei mächtigsten Lichs und gab sie den Dreien, damit sie einen Wettkampf im Schädelkegeln austragen konnten. Jeder Sterbli- che rollte einen Schädel über die Graue Einöde.
Sie hatten sich darauf geeinigt, dass der, der am weitesten kegelte, der Gewinner sein sollte. Maiar der Bestienfürst traf in diesem Augenblick ein, um Jergal zu besuchen. Nachdem ihm versichert wurde, dass der Gewinner des Wettkampfes Jergals ganze Macht erlangen würde, rannte er den Schädeln hinterher, um dafür zu sorgen, dass der Wettkampf pausiert würde, bis er die Gelegenheit hatte, ebenfalls teilzu- nehmen und einen Teil des Gewinnes zu erlangen.
Tyrannos, Bhaal und Myrkul fingen wieder an zu kämpfen, da offenkundig war, dass ihr Wettkampf ruiniert worden war, doch wieder griff Jergal ein . .,Warum erlaubt ihr es nicht der Dame des Glücks zu entscheiden, damit ihr nicht mit der Bestie teilen müsst?" Die drei stimmten dieser Alternative zu, und Jergal brach seine Fingerknochen ab und gab sie den Wettkämpfern.
Als Maiar zurückkehrte, nachdem er die Schädel gejagt hatte, stellte er fest, dass die drei gerade ein Spiel mit Würfelknöcheln beendet hatten. Tyrannos rief triumphierend aus: .,Als Gewinner wähle ich das Recht, für alle Ewigkeit als der ultimative Tyrann zu regieren.
Ich kann nach meinen Wünschen für Hass und Zwist sorgen, und alle werden sich vor mir verbeugen, wenn sie in meinem König- reich sind." Myrkul, der den zweiten Platz erlangt hatte, verkündete: ,,Aber ich wähle die Toten, und damit bin ich der wahre Gewinner, denn alles, worüber du herrschst, Tyrannos, wird irgendwann mir gehö- ren.
Alle Dinge müssen sterben - sogar die Götter." Bhaal, der als dritter abgeschlossen hatte, verkündete: .,Ich wähle den Tod, und nur durch meine Hand wird alles, was du beherrschst, Fürst Tyrannos, zu Fürst Myrkul überwechseln.
Ihr beide müsst mir Ehre erweisen und meinen Wünschen gehor- chen, da ich dein Königreich zerstören kann, Tyrannos, indem ich deine Untertanen ermorde, und das deine aushungern kann, Myrkul, indem ich nichts tue." Maiar knurrte frustriert, doch konnte er nichts tun, und wieder blieben ihm nur die Tiere. Und Jergal lächelte nur, denn er war erlöst worden.
KAPITEL 1 1 WILLKOMMEN IN DEN REICHEN 3r 32 LATHANDER Der Morgenfürst, Dämmerung der Inspiration, der Gott von Rose und Gold Lathander ist der Gott des Frühlings, der Geburt und der Erneu- erung, eine Gottheit der Empfängnis, der Lebenskraft, der Ju- gend und der Selbstvervollkommnung. Er ist nicht der Gott der Sonne, sondern der Morgendämmerung, die den Beginn eines neuen Tages voller Potenzial darstellt. Lathander ist ein Gott der Anfänge.
Viele beten zu ihm, ehe sie eine Reise oder ein anderes Unterfangen beginnen. Lat- hander wird angerufen, um Bündnisse zu besiegeln und neue Unternehmungen oder Firmen zu begründen. Als Folge ist der Gott sehr beliebt in der Händlerschicht, und seine Kirche hat entsprechend profitiert. Die aufgehende Sonne ist sein Symbol, und seine Farben sind das Rosa, das Gold und das Violett der Dämmerung. Lathanders Tempel und Schreine übernehmen eine Vielzahl öffentlicher und persönlicher Funktionen.
An diesen Orten hei- raten Leute bei Zeremonien im Morgengrauen, verkünden den Beginn öffentlicher Projekte und bringen sogar ihre Kinder zur Welt, wenn es möglich ist, damit das diese viel Glück haben. Die Gläubigen von Lathander schätzen die Gründung neuer Gemeinschaften und das Wachstum der Zivilisation, solange diese Zivilisation allen die Möglichkeit gibt, erfolgreich zu sein.
Sie verabscheuen die Untoten, die sie sowohl als Korruption der natürlichen Ordnung als auch als Verleugnung von Neuan- fängen sehen, weil sich Untote an ihrer alten Existenz festklam- mern, anstatt weiterzuziehen. LEIRA Die Herrin der Nebel, Nebelschatten, die Dame der Täuschung Leira hat viele Masken getragen, und mehr als einmal wurde sie für tot oder eine ganz andere Gottheit gehalten. Vielleicht ist ein solcher Ruf nur natürlich für die Göttin der Illusion und Täuschung.
Ihre Gläubigen stimmen zu, dass, was immer die „Wahrheit" sein mag, ihre Dame große Freude daran hat, dass ihre verschiedenen Inkarnationen für so viel Verwirrung sorgen. Selbst die Gläubigen von Cyric glaubten einst, dass ihr Gott Leira getötet hat, aber jetzt verfolgen sie die seltsame Idee, dass sie irgendwie seine Tochter ist. Leira wird nicht als bösartig oder als Trickserin betrachtet, sondern als rätselhaft, still und zurückgezogen.
Man schreibt ihr zu, Ruathlek, die Sprache der Illusionisten und die gesprochene Sprache von Nimbral, erfunden zu haben. Die Gläubigen von Leira scheinen selten zu sein, doch kann man es nicht sicher wissen, weil die, die sie verehren, diese Neigung selten offen kundtun. Leira ist die Schutzherrin der Illusionisten und Lügner. Sie wird nur selten regelmäßig ver- ehrt. Die einzigen Ausnahmen sind Illusionisten, die zum Ne- belschatten beten, um ihre Magie zu