niemand konnte sagen, welcher Gott ihnen diese Gunst erwiesen hatte. Die meisten sahen sie als Gefährten der Sonne und als Gefährten ihrer selbst, und so wurde das Licht der Gefährte genannt. Dieses heilige Wunder lockte Pilger aller Art nach Elturel. Die Frommen, die Neugierigen, die Kranken, sie alle kamen, um die Wärme zu genießen und in der Nacht das gesegnete Licht zu sehen.
Es hatte schon immer einige wenige Paladine unter den Höllenreitern gegeben, aber der Gefährte zog viele weitere nach Elturgard, und der Beste von ihnen wurde der Hohe Beobachter genannt, um anstelle des Hohen Reiters zu regieren. Um die Ordnung unter den vielen Religionen der Paladine zu wahren, wurde ein besonderer Ritterstand erschaffen, benannt nach dem Gefährten der Sonne.
Diese Paladine schworen, das Entschlossene Bekenntnis aufrechtzuerhal- ten, einen Eid, Elturgard und allen guten Leuten zu dienen. Und deshalb hat Elturgard heute die Gefährten und die Höllenreiter. Der Posten des Hohen Beobachters wird nicht mehr von einem Paladin eingenommen, sondern von einem Priester von Torm namens Thavus Kreeg, und dies scheint mir ange- messen.
Paladine sollten draußen in der Welt sein und ihre göttlichen Gaben zum Wohle aller nutzen, nicht hinter einem Schreibtisch sitzen und Dokumente unterzeichnen oder sich mit Würdenträgern herumärgern. Hoher Beobachter Kreeg regiert seit rund vierzig Jahren weise und gut, doch da er ein kurzlebiger Mensch ist, nähert er sich dem Ende seiner KAPITEL 2 I DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN Tage.
Wenn er stirbt oder den Anforderungen seines Amts nicht mehr gewachsen ist, hoffe ich, dass Elturgard schnell zu einer ähnlich starken Führung übergehen kann. Es sind solche Veränderungen und die resultierenden Machtkämpfe, die Menschen oft vom rechten Pfad abbringen. Vielleicht wird das Licht des Gefährten ihnen den Weg zeigen. ELTURELS GARDE Elturgard, manchmal Königreich der Zwei Sonnen genannt, umfasst Elturel, Triel, Scornubel, Soubar und Berdusk.
Es beansprucht und beschützt auch viele der kleineren Dörfer und Bauernhöfe an den Straßen und Flüssen der Westlichen Herzlande. Das Wappen von Elturgard, die Sonne und die kleinere Gefährtensonne, von einer Flamme umgeben, ist vielen an den Straßen, die nach Elturgard führen , vertraut, denn es verziert auch die Rüstungen und Flaggen der beiden Grup- pen von Beschützern, der Höllenreiter und der Gefährten.
Man kann sagen, dass Elturgard nur als Nation existieren kann, weil es diese Ritter gibt, denn es wird von allen Seiten bedroht. Die Wildnis im Süden ist die Heimat gieriger Mons- ter, und das Schlangenkönigreich von Najara im Norden schickt oft Agenten, sowohl Plünderer als auch Spione, um die Stärke von Elturgard zu prüfen. Die Ritter müssen immer wachsam sein, und glücklicherweise für die Bewohner von Elturgard sind sie genau das.
Für mich ist es eine Erleichterung, über die Grenze nach Elturgard zu treten , denn diese bedeutet normalerweise den Beginn einer sicheren Zuflucht, sodass man bei Nacht weni- ger Wachen aufstellen muss. Viele Abenteurer finden einen guten Grund, Elturgard zu besuchen, egal ob sie persönli- chen Zielen folgen oder Schutz vor den Gefahren suchen, die die kleine Nation umgeben.
Außerdem ist der Hohe Beob- achter dafür bekannt, Gruppen von Abenteurern in wichtigen Angelegenheiten für die Nation anzuwerben. Auch wenn er viele Paladine und Kleriker in seinen Diensten hat, ist Unter- stützung von außen für den Schutz des Reiches von größter Bedeutung. DER GEFÄHRTE Die zweite Sonne, die sich direkt über Elturel befindet, brennt am Tag und in der Nacht. Die Kugel wird oft der Gefährte genannt, aber manche schreiben sie einem Gott zu.
Während sich die natürliche Sonne über den Himmel bewegt und bei Nacht verschwindet, ist der Gefährte beständig und treu und verhindert stets, dass Kreaturen der Dunkelheit die Stadt angreifen. Die zweite Sonne bietet den Leuten von E\turel stets Beleuchtung wie am Tage, und diese Beleuchtung schadet Kreaturen, die gegenüber Sonnenlicht empfindlich sind, wie es die Sonne tut.
Dieses beständige Tageslicht nimmt ab, je weiter man sich von Elturel entfernt, und wirft ein schwaches Dämmerlicht im Umkreis von 75 FORT MORGEN FÜRST Vor einigen Jahren verschwand die ganze Paladin-Besatzung von Fort Morgenfürst einfach in einem verhängnisvollen Zwischenfall, der die Steine der Festung schwärzte und ihre Türen und Fenster versiegelte.
Der Hohe Beobachter der Zeit befahl, dass das Fort, einen Tagesritt westlich von Elturel, zugemauert und Neugierigen der Zutritt untersagt werden sollte, aus Angst vor dem Bösen, das sie in die Welt entfesseln könnten.
Das Fort ist bis heute versiegelt, und Wachen besetzen in der Nähe ein befestigtes Lager, welches als Stützpunkt dient, von dem aus die Paladine von Eltur- gard diese Region der Nation patrouillieren können, und auch als Abschreckung für Abenteurer und andere Tauge- nichtse, die finden wollen, was in den Tiefen begraben ist. Kilometern um die Stadt. Aus größeren Entfernungen ist die Kugel als strahlendes Leuchtfeuer am Himmel zu erkennen.
Man kann sie bei Nacht selbst an der Boareskyr-Brücke und in Berdusk klar erkennen. Sie erscheint wie ein unbewegli- cher Stern
Zeit befahl, dass das Fort, einen Tagesritt westlich von Elturel, zugemauert und Neugierigen der Zutritt untersagt werden sollte, aus Angst vor dem Bösen, das sie in die Welt entfesseln könnten.
Das Fort ist bis heute versiegelt, und Wachen besetzen in der Nähe ein befestigtes Lager, welches als Stützpunkt dient, von dem aus die Paladine von Eltur- gard diese Region der Nation patrouillieren können, und auch als Abschreckung für Abenteurer und andere Tauge- nichtse, die finden wollen, was in den Tiefen begraben ist. Kilometern um die Stadt. Aus größeren Entfernungen ist die Kugel als strahlendes Leuchtfeuer am Himmel zu erkennen.
Man kann sie bei Nacht selbst an der Boareskyr-Brücke und in Berdusk klar erkennen. Sie erscheint wie ein unbewegli- cher Stern über dem Horizont. Man kann wohl sagen. dass jedes Land, das von ihrem Licht berührt wird, jetzt unter „Elturels Schild" steht, aber die Nachbarn von Elturgard sträuben sich gegen solche Behauptungen.
DAS ENTSCHLOSSENE BEKENNTNIS Da es kein klares Zeichen gibt, woher der Gefährte stammt, und da so viele Gläubige jeden Tag in Elturgard eintreffen, brachte der erste Hohe Beobachter ein Kader von Paladinen zusammen und entwickelte das Entschlossene Bekenntnis.
Diese Reihe von Schwüren und Grundsätzen legt unter anderem fest, dass jene, die ihr folgen, den Gefährten nicht einem bestimmten Gott zuschreiben, und dass sie auch nicht erlauben werden, dass religiöse Differenzen zwischen sie und andere kommen. Wer auf das Entschlossene Bekenntnis schwört, verspricht auch, dem Hohen Beobachter zu dienen, die Gesetze von Elturgard einzuhalten und immer im Dienste des Guten zu stehen.
Ursprünglich sollte das Entschlossene Bekenntnis die zänkischen Paladine von Elturgard zu den Gefährten machen, doch seitdem wurde es auch von den Höllenreitern übernommen. Wenn ein Höllenreiter oder ein Gefährte die Grenzen des Gesetzes oder guten Beneh- mens überschreitet, sagen ihm seine Gefährten oft „denk an das Bekenntnis", und schon bald werden die Dinge rich- tig gestellt.
Auch wenn einige, die dem Bekenntnis folgen, unnötig streng erscheinen, haben die Bewohner von Elturgard den höchsten Respekt vor den Höllenreitern und den Gefährten. Die Gefährten sind ohne Frage in erster Linie die Helden des Volks, und das Volk von Elturgard liebt sie dafür. Es ist viel- leicht schwer, einem Gefährten ein Lächeln abzuringen, doch habe ich festgestellt, dass hier sogar die einfachsten Wachen bereit sind, ohne zu zögern ihr Leben zu opfern, um ihr Volk zu beschützen.
Und das Volk von Elturgard weiß das. Wenn man das Bekenntnis schmäht, wird man nicht den Zorn des Bekenntnisses erleiden, sondern den der einfachen Leute. ELTUREL Elturel ist eine Stadt auf einem Hügel. Sie steht über dem Fluss Chionthar und ist beständig vom Gefährten erleuchtet. Elturel ist ein wichtiger Ort an der Handelsroute durch die Westlichen Herzlande. Die Stadt und ihr Umland sind auf viele Meilen eine sichere Zuflucht gleichermaßen für Bürger und Besucher.
Ein großer Teil dieser Sicherheit entstammt den Bemühungen der Höllenreiter. deren Kavallerie die Stra- ßen nach Elturgard und die Pfade am Fluss patrouilliert. Im Zentrum der Stadt. direkt unter dem Gefährten, ist eine felsige Anhöhe mit einer Klippe, auf deren Spitze die Hohe Halle steht. Diese Burg, deren Mauern den Gipfel des Hügels umgeben. ist das Zuhause des Hohen Beobachters und eines Großteils der Bürokratie von Elturgard.
Ein Fluss fließt aus der Mitte der Burg, erzeugt durch die ergiebigen Quellen in ihrem Keller. Er fließt nach Norden über die Spitze der Burg und dann eine der Klippen hinab, in einer Reihe von Wasser- fällen, die man den Jungfernsprung nennt. Durch einen Kanal bildet er einen Burggraben für den östlichen Hafendistrikt, ehe er sich dem Chionthar anschließt. Entlang des Flusses, auf der anderen Seite des Hügels, liegt der lange, schmale Garten, ein offener Ort voller Blumen, Waldwege und Brü- cken.
Der Garten ist ein beliebter Treffpunkt für die Bürger von Elturel und bewahrt sich im Winter eine wilde Schönheit. Die reichen Bewohner der Stadt leben nahe des Gartens auf dem Hügel. während die Bewohner der Stadt darunter vor allem in hohen, schmalen Häusern mit vielen Balkonen und Fenstern leben. Trotz aller Vorteile kann das ständige Licht, in das Elturel gehüllt ist, für Neuankömmlinge erst einmal gewöh- nungsbedürftig sein.
Tavernen und Unterkünfte bedecken normalerweise die Fenster ihrer Gästezimmer mit dickem Tuch, um das Licht abzuhalten, damit Besucher schlafen können. Ohne den Einbruch der Morgen- und Abenddäm- merung, um die Arbeit des Tages zu begrenzen, verlassen sich Bürger auf Glocken in der Hohen Halle, um den Beginn und das Ende eines Arbeitstages zu bestimmen.
Dass es keine natürliche Dunkelheit gibt, bedeutet, dass die Stadt weniger von den Aktivitäten sieht, denen Stadtbewohner in anderen Siedlungen oft bei Nacht nachgehen. In Elturel gibt es weniger Schlägereien und Hinterhalte in den Gassen um die Tavernen und Herbergen, und wer andere bestehlen will, muss besonders vorsichtig und schlau sein, um erfolg- reich zu sein. ANDERE SIEDLUNGEN Innerhalb von Elturgard gibt es noch einige andere bedeu- tende Siedlungen.
bedecken normalerweise die Fenster ihrer Gästezimmer mit dickem Tuch, um das Licht abzuhalten, damit Besucher schlafen können. Ohne den Einbruch der Morgen- und Abenddäm- merung, um die Arbeit des Tages zu begrenzen, verlassen sich Bürger auf Glocken in der Hohen Halle, um den Beginn und das Ende eines Arbeitstages zu bestimmen. Dass es keine natürliche Dunkelheit gibt, bedeutet, dass die Stadt weniger von den Aktivitäten sieht, denen Stadtbewohner in anderen Siedlungen oft bei Nacht nachgehen.
In Elturel gibt es weniger Schlägereien und Hinterhalte in den Gassen um die Tavernen und Herbergen, und wer andere bestehlen will, muss besonders vorsichtig und schlau sein, um erfolg- reich zu sein. ANDERE SIEDLUNGEN Innerhalb von Elturgard gibt es noch einige andere bedeu- tende Siedlungen. Ich beschreibe hier drei davon in Kürze. Berdusk. Eine große Bevölkerung von Handwerkern hält die Stadt Berdusk am Leben.
Der einheimische Adel, das so genannte „Erste Volk von Berdusk", bemüht sich seit der Gründung von Elturgard, seine Frömmigkeit zur Schau zu stellen, und viele der hochrangigen Priester stammen aus ihren Familien. Im Lauf der Jahre haben die schwarzen Schafe in ihrer Mitte Berduskanern den Ruf eingebracht, der Sünde der „falschen Frömmigkeit" nachzuhängen, alsodass sie vorgeben. stärker im Glauben zu sein, als es wirklich der Fall ist.
Auch wenn sich das Bekenntnis gegen diese Einstel- lung ausspricht, ist durch sie in anderen Teilen von Elturgard das Sprichwort „so heilig wie ein berduskischer Priester" entstanden~ sprich: nicht besonders. Scornubel. Scornubel, weithin als die Stadt der Karawa- nen bekannt, ist ein großer Handelsnexus des Königreichs der Zwei Sonnen. Es ist die Stadt in Elturgard, mit der ich am vertrautesten bin.
Auch wenn sie für einen großen Teil des Wohlstands der Nation verantwortlich ist, ist sie auch die Quelle vieler Probleme. Scornubel ist eine Zuflucht für Ausländer, von denen viele Unruhestifter oder Leute sind, denen Ärger an den Hacken klebt.
Wenn man dann noch die Machenschaften der einheimischen Handelsfürsten von Scornubel nimmt, und die Gerüchte über eine Diebesgilde irgendwo innerhalb der Mauern der Stadt, dann kann man verstehen, dass das Sprichwort „Die Kopfschmerzen des Hohen Beobachters heißen Scornubel" einen gewissen Wahr- heitsgehalt hat. Soubar. Soubar ist eine kleine, ummauerte Stadt, die von Gehöften unterstützt wird, die sich entlang der Straße im Norden und Süden aufreihen.
Es ist eine Zwischenstation wie viele andere, wenn man von der Existenz der Schwarzen Abtei absieht. Dieses dunkle, steinerne Bauwerk diente einst als Kloster für Tyrannos und war für viele Jahre eine Ruine. Jetzt haben Priester von Tyrannos begonnen, es wieder aufzubauen, was einen Zustrom von Handel und Wohlstand verursacht hat, zusammen mit den vielen fähigen Steinmet- zen und Arbeitern, die für ein solches Projekt erforderlich sind.
Einige Leute hinterfragen, ob ein Tempel für Tyrannos in Elturgard überhaupt wünschenswert ist, aber wer das tut wird angeregt. an das Bekenntnis zu denken. Für ihren Teil haben die Priester des Tyrannos geschworen, Soubars Vertei- digung gegen plündernde Goblinoide und andere Bedrohung zu unterstützen. Dieses Versprechen gibt den Misstrauischen einen gewissen Trost. KAPITEL 2 1 DIE SCHWl!RTKÜSTE UND DER KORDEN 81 EVERESK.A Y, .... -'f{~c.; ' ·~ \ . ~- :.~ .
Es wäre ein Versäumnis, würde ich Evereska nicht erwäh- nen, aber ich werde mich kurz halten, will ich doch nicht all seine Geheimnisse offenbaren. Ich werde versuchen, mein Heimatland so unvoreingenommen wie möglich zu schildern, aber ich muss euch warnen: Ich bin eine Tochter der Grau- mantelhügel, und ihre Nebel wabern durch meine Seele, wie das elfische Blut durch meine Adern kreist.
Ehe ich jedoch meine Heimat beschreibe, werde ich den Treffpunkt vorstel- len, der als die Herberge Zum Halben Weg bekannt ist. Näher als hierher kommen die meisten Außenstehenden nie an das schöne Evereska heran. ZUM HALBEN WEG Evereska liegt verborgen in den Graumanteln. Unsere Pfade dorthin sind ein Geheimnis, sind sie doch von natürlichen Merkmalen und magischer Tarnung verhüllt.
Westlich gibt es innerhalb von hundertfünfzig Kilometern keine nennens- werten menschlichen Siedlungen, und im Osten lauert der hungrige Wüstensand der Anauroch. Es ist also seltsam, dass die Herberge „Zum Halben Weg" so heißt, wie sie steht. Vielleicht liegt es daran, dass sie, wie es die Menschen sagen, ,,auf halbem Weg zu jedem Ort" liegt. Ein kleines Dorf umgibt die namensgebende Herberge, die selbst nicht ein einzelnes Gebäude ist, sondern eine kleine Anlage mit Stallungen und Außengebäuden.
Die Leute, die hier leben, sind Jäger, Fallensteller, Goldsucher, Juwelen- sucher, Kleinbauern und ihre Familien, und sie sind es, die die Herberge besetzen, wenn Händler auf der Suche nach Gütern aus der Region vorbeikommen. Evereska versorgt sich selbst, doch seine Bürger halten auf ihren Reisen manchmal am Halben Weg an, und wenn Händler anwesend sein, tauschen sie Waren mit ihnen aus.
Immer wenn ich zurückkehre, achte ich darauf, mindestens eine Nacht in der Herberge zu verbringen, um alte Freunde zu sehen (die oft deutlich älter geworden sind, seitdem ich sie das letzte Mal