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Abenteurerhandbuch für die Schwertküste

Regeln: 5e Sprache: de

Buch-ID: abenteurerhandbuch-f-r-die-schwertk-ste · 160 Seiten

Seite 90 Abschnitte: 2

Wyrmwald. Es gibt eine Vielzahl von Ratgebern und Speichelleckern an Jarants Hof, was ihn zu einem gefährlichen Ort macht. Drei Yuan-ti-Hexenmeister. die behaupten, sich die Überreste einer uralten Schlangengottheit nutzbar gemacht zu haben, die einst in Ss'thar'tiss'ssun verehrt wurde, führen die Yuan-ti von Najara an, doch bei Hofe bleiben sie oft im Hintergrund und beobachten.

SCHLANGENHÜGEL Die Schlangenhügel sind eine trostlose Region aus roten Lehmhügeln und tiefen, tückischen Schluchten, mit Berei- chen aus rauem, zerklüftetem Land, das hohe Tafelberge umgibt. Hier wachsen nur trockene Büsche, die sich verbis- sen in den harten Lehm krallen. Unter diesem gefährlichen Gelände, in dem es viele Schlangen und giftige Kreaturen aller Art gibt, liegen die Schlangenwege. eine Reihe komple- xer, gut geschützter Tunnel, die von Kavernen und Kammern durchsetzt sind.

Die Durchgänge dienen den Bewohnern von Najara als der Hauptweg durch dieses Land; tatsächlich wurden ich und der halbelfische Lehrling von den Yuan-ti gefangen, während wir uns in einer solchen Höhle ausruhten. Ich habe seitdem gelernt, dass es den Schlangen zumeist egal ist, wer über die Hügel stolpert, solange sie sich von den Orten darunter fernhalten. Die Hauptstadt von Najara.

Ss'khanaja, liegt nordwestlich der Schlangenhügel, aber ein sogar noch größerer Teil der Bevölkerung der Schlan- genmenschen liegt unter der Oberfläche. Man findet oft Siedlungen in den großen unterirdischen Kammern, die von den Tunneln verbunden werden und deren Ausschachtung viele Jahrhunderte zurückliegt. MARSCH VON CHELIMBER Ich hatte keine Gelegenheit, vor meinem „Aufenthalt" am Hof von Najara nach Chelimber zu reisen, aber ich fragte Dhosun über den Ort aus.

Durch diese Fragen bemerkte er meine Absicht, zu entkommen, und bat mir tatsächlich seine Hilfe an. Die Marsch ist ein großes Sumpfland voller schwefelhaltiger Tümpel, die oft ihren dampfenden Inhalt in die Luft schleudern. Sie ist selbst für die meisten Schlangen unwirtlich; der Großteil der Bewohner hier sind Echsenmen- schen. Die Marsch von Chelimber war einst ein netherisches Fürstentum, das von Vampiren regiert wurde, dann Besitz der Zhentarim, doch heute liegt sie definitiv in Najara.

Auch wenn jeder Stamm der Echsenmenschen von einem Häupt- ling ihrer Art beherrscht wird, haben all diese Anführer dem König von Najara die Treue geschworen. WYRMWALD Am Ende floh ich durch den Wyrmwald aus Najara, auch wenn Dhosun mir riet, es nicht zu tun. Letztlich entschied ich mich aus dem Grund dafür, aus dem er es mir ausreden wollte: weil nur ein Narr diesen Wald freiwillig betreten würde. Im Wald gibt es zahllose Schlangen, sowohl normaler als auch monströser Natur.

Gelehrte, die das Schlangenleben des Waldes studiert haben, behaupten, dass eine Kraft die Schlangen hierher zieht und sie dann verändert. Gattungen, die nicht giftig sein sollten, schlagen in diesem Wald mit Giftzähnen zu, und die meisten Arten werden fast doppelt so groß wie normal. Ralionate, eine uralte grüne Drachin, die allem Anschein nach nicht mit den Yuan-ti verbündet ist, hat diesen Wald als Domäne auserkoren.

Es ist ein gutes Gebiet für sie: Die großen Rotholzbäume und Fichten erschaffen ein dichtes. dunkles Wipfeldach. Doshun hat mich gewarnt, dass die Ruinen von Ss'thar'tiss'ssun, einer uralten Tempelstadt, am Nordrand des Waldes liegen. Irgendwann in der fernen Vergangen- heit errichteten Menschen eine kleine Siedlung, die einst Schlangenhaube genannt wurde, auf diesen Ruinen. Heute steht sie leer, vermutlich wegen der Angriffe der Yuan-ti.

Auch wenn heute kaum mehr zu sehen ist als niedrige Hügel im Wald, hat Dhosun mir gesagt, dass in den Ruinen der Schrein der Kapuzenschlangen liegt. eine Pilgerstätte für das Schlangenvolk. Ein sehr gefährlicher Ort im Wald ist Thlohtzin, einst die Zitadelle eines Lichs und heute ein wichtiger Ort für KAPITEL 2 1 DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN 89 90 Najaras Sklavenhandel. Sklavenhändler aus der ganzen Umgebung wissen, dass die Schlangenmenschen gutes Geld für die hierhergebrachten Sklaven zahlen.

Sie werden dann normalerweise an andere Orte in Najara gebracht, wo sie arbeiten müssen. Ich habe mich entschieden. durch den Wyrmwald aus Najara zu flüchten, weil er zwar von Schlangen befallen, aber doch ein Wald ist, und ich bin an solchen Orten zu Hause. Ich bewegte mich durch seine Schatten und blieb tief genug im Wald, um nicht entdeckt zu werden, aber nicht so weit, um mich seinem Herzen zu nähern.

Dann bewegte ich mich an seinem Rand entlang, bis ich die Hügel von Trielta in der Ent- fernung sehen konnte. TRIELTA- HÜGEL Im gewellten Gelände der Trielta-Hügel, wo kleine Siedlun- gen von Gnomen und Halblingen verstreut liegen, scheint das Leben ländlich und idyllisch. Halblingsbauern kümmern sich um ihre Felder, und gnomische Bergarbeiter kratzen das Innere von Hügeln aus, um das Gold und Silber zu finden, die dort zu finden sein könnten.

Keine Kriegsherren bedrohen dieses Land, keine Lichs oder Drachen wollen es für sich erobern. Es gibt keine großen Burgen, die man begehren könnte, keine Ruinen. die es zu plündern gilt. Insgesamt scheint die Gegend langweilig und wenig bemer- kenswert zu sein. Das ist natürlich

mich seinem Herzen zu nähern. Dann bewegte ich mich an seinem Rand entlang, bis ich die Hügel von Trielta in der Ent- fernung sehen konnte. TRIELTA- HÜGEL Im gewellten Gelände der Trielta-Hügel, wo kleine Siedlun- gen von Gnomen und Halblingen verstreut liegen, scheint das Leben ländlich und idyllisch. Halblingsbauern kümmern sich um ihre Felder, und gnomische Bergarbeiter kratzen das Innere von Hügeln aus, um das Gold und Silber zu finden, die dort zu finden sein könnten.

Keine Kriegsherren bedrohen dieses Land, keine Lichs oder Drachen wollen es für sich erobern. Es gibt keine großen Burgen, die man begehren könnte, keine Ruinen. die es zu plündern gilt. Insgesamt scheint die Gegend langweilig und wenig bemer- kenswert zu sein. Das ist natürlich genau, wie die Bewohner es mögen. Sie genießen ihre Abgeschiedenheit, die nur selten unterbrochen wird. Die Hügel von Trielta fördern manchmal eindrucksvolle Reichtümer zu Tage, in der Gestalt von unentdecktem Gold und Silber.

Während solche Funde normalerweise kleine Adern sind, die ausgebeutet werden, ehe andere sie bemer- ken, gab es in Trielta doch auch Ausbrüche regelrechten KAPITEL 2 1 DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN Goldrauschs. Jemand stolpert über eine besonders große Erzader, und Goldsucher und Glücksritter kommen dutzend- weise angerannt.

Die Bewohner von Trielta sehen diesen gelegentlichen Zufluss goldgieriger Schatzsucher so, wie andere Siedlungen bisweilen vorkommende Heuschrecken- schwärme sehen: lästig, unausweichlich und extrem störend, aber auch Teil der natürlichen Ordnung, also nichts, worüber man sich aufregen sollte. Tatsächlich sind selbst die größten dieser Entdeckungen nicht so lukrativ, dass sie den Aufbau richtiger Minenbetriebe rechtfertigen würden, wie man sie in anderen Ländern findet.

Es warten keine großen Nationen oder Handelskonsortien im Hintergrund, um einzudringen und die Minen von Trielta zu übernehmen. Sie sind das, was ein zwergischer Bekannter einmal als „Kratzminen" bezeichnet hat, weil sie kurz unter der Oberfläche liegen und für wenig Graberei ordentliche Erträge liefern, aber nicht den Bau von „richtigen" (womit er natürlich meinte: zwergischen) Minen wert sind.

Ich ruhte mich gerade nach meiner Flucht aus Najara in Trielta aus, als es zu einem solchen Ausbruch von „Goldhirn" (wie es die Ortsansässigen nennen) kam.

Auch wenn die meisten Leute, die zu solchen Zeiten hierherkommen, ehrli- che Goldschürfer sind, die ihr Glück machen wollen, ziehen die plötzlichen Gelegenheiten, zu Geld zu kommen, auch weniger anständige Leute an, darunter viele Diebe, Schwind- ler und Minenräuber - ganz zu schweigen von Monstern, die Jagd auf die unglücklichen oder schlecht vorbereiteten Berg- leute machen, die unwissend in ihr Gebiet eindringen.

Die intensivste Reise, die ich durch diese Hügel unter- nommen habe, bestand aus einer Verfolgung einer Bande marodierender Echsenmenschen. Das Oberhaupt der freund- lichen Gnomenfamilie, bei der ich untergekommen war, war entführt worden, zusammen mit seinem ältesten Sohn. Ich half dem örtlichen Halblingsschulzen und der kleinen Miliz, die er versammelte. dabei. die Schar zu verfolgen. Es musste schnell gehen, wenn wir die Gefangenen retten wollten.

Ich bin seitdem in der Region immer willkommen gewesen und habe die braven Leute hier gut kennengelernt. HARTBUCKLER Am Südrand der Hügel liegt die ummauerte Siedlung Hart- buckler. Es ist eine Stadt, die vor allem von Gnomen bewohnt wird, mit ein paar Halblingen, Menschen und Halbelfen in ihren Reihen.

Es ist eine der am besten verteidigten Städte, die ich besucht habe, mit mehreren Batterien von Ballisten auf eindrucksvollen, mit Zahnrädern betriebenen einstell- baren Gestellen, die einen fast konstanten Kreislauf von Nachladen und Abfeuern von allen Mauergeschützen ermög- lichen. Auch wenn die Leute von Hartbuckler sie nicht sehr oft verwenden müssen, schrecken diese Waffen die Banditen, Plünderer und vereinzelten Orkbanden ab, die ansonsten Hartbucklers Reichtümer rauben würden.

Die Stadt verzichtet auf die Art von Straßennetzwerk, die die meisten großen Siedlungen einteilt; stattdessen gibt es eine Straße, die innerhalb entlang der kreisförmigen Stadt- mauer verläuft, und noch zwei gerade Straßen, die von Nord nach Süd und Ost nach West verlaufen und sich in der Mitte an der Kreuzung im Marktplatz vereinen. Viele Bauwerke, die für größere Leute ausgelegt sind, säumen diese Straßen, denn große Leute ziehen die vertraute Bequemheit vor, die sie bieten.

Der Rest der Stadt besteht hingegen aus einer Reihe schmaler Wege zwischen den kleineren Gebäuden, in denen die Gnome der Stadt leben. Das erste Mal, als ich diese engen Gassen beschritt, hatte ich das Gefühl, nur einen kleinen Teil der eigentlichen Sied- lung zu sehen. und ich hatte recht.

Später entdeckte ich dass unter den schiefergedeckten Häusern mit ihren bescheidenen Gärten hinter Bretterzäunen oder Mauern aus unbehauenen Steinen Tunnel liegen, die die eigentlichen Durchgangsstra- ßen von Hartbuckler darstellen. Unter jedem Bauwerk gibt es einen großen Keller, der oft drei oder mehr Stockwerke tief ist. In diesen Berei- chen gehen die geschäftigen Leute von Hartbuckler ihren Berufen nach.

Einige der Kellerbereiche sind Läden oder Werkstätten für Handwerker, die im Haus darüber schla- fen. Andere dieser Geschäfte vermieten ihren zusätzlichen Platz an Reisende. Sie halten einige Zimmer frei,

Abschnitte auf dieser Seite

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  • Abschnitt 2 Seiten 90–91