oder Schlamm über- all verteilt. Gelegentlich verwandelt eine Gemeinschaft, die große Wohntunnel mit genügend Platz für größere Leute hat (oder „die Großen", wie die örtlichen Gnome sagen), die Siedlung in ein Etablissement, das auf solche Kundschaft ausgerich- tet ist. Die Tavernen, die ich kenne, sind „Zum Vergnügten Minenmädel", das „Pfeife und Herd" und die „Riesenrast", welche meine liebste ist. Jede dieser Siedlungen ist eindrucksvoll selbstversorgend.
Wenn offizielle Anführer notwendig sind, treffen die ältesten Halblinge und Gnome die Entscheidungen, aber Freund- schaftlichkeit ist das Herz des gemeinschaftlichen Lebens in diesen Hügeln. Es gilt unter den Trieltanern als Schande, sich zu weigern, bei Streitigkeiten zu einem friedlichen Abschluss zu kommen. Die Leute hier genießen ihr einfaches Leben, auch wenn ich ungefähr ein halbes Dutzend junger Abenteurer getroffen habe, die von hier stammten.
Sie woll- ten das Neue der weiten Welt suchen, das im Gegensatz zur Vertrautheit ihrer Heimat steht. KAPITEL 2 1 DIE SC HWERTKÜ STE U ND DER NORDEN gr 9~ Es gibt nur wenige gefährliche Kreaturen in den Hügeln; sie sind schlichtweg so dicht besiedelt (auf und unter der Oberfläche), dass es wenig Platz gibt, wo Monster einen Unterschlupf finden können. Manchmal finden grausame oder gefräßige Kreaturen einen Weg nach Trielta, vor allem aus dem Wyrmwald, aber ein solches Eindringen dauert nie lange.
Nachdem einige Schafe (und vielleicht der eine oder andere Schäfer) gefressen worden sind, verschwenden die Schulzen keine Zeit und beginnen, die Raubtiere zu jagen oder zu vertreiben, ehe sie mehr Schaden verursa- chen können. Unglücklicherweise könnte sich diese Situation zum Schlechten verändern. Einigen Briefen nach, die ich in letz- ter Zeit von Freunden in den Hügeln erhalten haben, sind Gruppen von najaranischen Plünderern alltäglicher und zahlreicher geworden.
Meine Freunde fürchten, dass die Bedrohung des Schlangenkönigreichs die Trieltaner zwingen wird, ihr Land zum ersten Mal seit Generationen aktiv zu verteidigen. UTHGARDT- LAND Als ich mein Heimatland gerade verlassen und mich zuerst in den Norden aufgemacht hatte, traf ich eine Schar von Uthgardt-Nomaden auf dem Weg. Sie waren ein Teil des Elchstamms, der von einer Kriegerin namens Gyrt angeführt wurde. Es war ein angespanntes Treffen.
Ich denke, der einzige Grund, dass ich nicht sofort getö- tet wurde, war, dass ich eine allein reisende Elfe war. Ich denke, sie fürchteten, ich sei eine Magierin. Uthgardt hassen jegliche Magie außer der ihrer Schamanen und aller verzau- berten Waffen und Rüstungen, die sie finden können, doch eine Magierin, die willens ist, alleine durch die Wildnis zu wandern, könnte eine sehr mächtige Magierin sein. Da wir über eine grasige Ebene reisten, konnten wir einander aus großer Entfernung sehen.
Da ich sie nicht aus der Entfer- nung mit Blitzen niedergestreckt hatte, waren sie bereit, sich friedlich zu nähern. Dennoch hielten sie an, als sie in Schussweite ihrer Bögen waren und schienen zu diskutieren, ob sie mich erschießen sollten. Ich wartete so geduldig wie ich konnte, bis eine von ihnen, die ihre Anführerin zu sein schien, mich in der Gemeinsprache ansprach, wenn auch mit starkem Akzent.
Ich erwiderte ihren Gruß in Bothii, ihrer eigenen Sprache, was die Gruppe wieder zum Streiten brachte. Am Ende stieg die Anführerin ab und näherte sich mir. Sie stellte sich als Gyrt vor. Ich war froh, dass ich mir die Zeit genommen hatte, die Sprache von einem gebildeten Freund in Evereska zu lernen! Weil ich wusste, dass sie etwas fordern würden, bot ich Gyrt einen edlen Dolch aus Evereska an und eine Halskette, die ich trug.
Für ihre Schar hatte ich einen Beutel voller Spie- lereien, die ich für eine solche Gelegenheit mit mir führte. Da Gyrt zufrieden mit meinen Gaben war und mir glaubte, KAPITEL 2 I DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN dass ich keine Magierin sei, setzte sie sich mit mir nieder, um zu reden. Ich bat sie, für die Nacht ihr Lagerfeuer teilen zu dürfen, und Gyrt machte mir Platz.
Das war meine erste Begegnung mit Gyrt, aber es sollte nicht meine letzte sein, und auch nicht meine letzte Begegnung mit den Uthgardt. Ich danke meiner Freundin Gyrt, dass sie mich so viel über ihr Volk gelehrt hat, denn das hat mir und meinen Mitreisenden ermöglicht, Uthgardt zu sehen und jetzt noch davon berichten zu können. Im Lauf der Jahre verdiente ich mir Gyrts Respekt und sie den meinen. Wir wurden Freunde und ich lernte auch ihre drei Söhne kennen.
Auch wenn Gyrt vor einigen Jahrzehnten gestorben ist, besuche ich noch heute ihre Kinder, mit denen ich gespielt habe, als sie noch klein waren. Sie haben jetzt eigene Kinder und alle nennen mich Tante. Während meiner Zeit bei Gyrt und ihrer Familie hat mir das Volk des Elchs viel darüber erklärt, wie ihr Stamm funk- tioniert, ihre Sichtweise auf die Welt und ihren Platz darin, ihre Traditionen und die Gesetze, nach denen sie leben.
Als ich auf meinen Reisen andere Uthgardt-Stämme getroffen habe, habe ich begriffen, das
zu sehen und jetzt noch davon berichten zu können. Im Lauf der Jahre verdiente ich mir Gyrts Respekt und sie den meinen. Wir wurden Freunde und ich lernte auch ihre drei Söhne kennen. Auch wenn Gyrt vor einigen Jahrzehnten gestorben ist, besuche ich noch heute ihre Kinder, mit denen ich gespielt habe, als sie noch klein waren. Sie haben jetzt eigene Kinder und alle nennen mich Tante.
Während meiner Zeit bei Gyrt und ihrer Familie hat mir das Volk des Elchs viel darüber erklärt, wie ihr Stamm funk- tioniert, ihre Sichtweise auf die Welt und ihren Platz darin, ihre Traditionen und die Gesetze, nach denen sie leben. Als ich auf meinen Reisen andere Uthgardt-Stämme getroffen habe, habe ich begriffen, das viel von dem, was für den Elchstamm gilt, auch auf andere Uthgardt zutrifft.
Auch wenn sie sich in scheinbar eigenständige Gruppen aufteilen, die unterschiedliche Totems ehren, haben Uthgardt viel gemein. Was folgt ist das, was ich über das Volk gelernt habe, das sich selbst „Kinder von Uthgar" nennt. Auch wenn alle Uthgardt zu einem bestimmten Stamm gehören, sind diese Zugehörigkeit Zeichen ihrer Identität, nicht einer zusammengehörigen Bevölkerungsgruppe.
In meiner Erfahrung versammeln sich die Mitglieder verschie- dener Stämme außerhalb von besonderen Ereignissen (wie der Machtergreifung eines neuen Häuptlings oder bestimm- ten religiösen Versammlungen) nur selten an einem Ort. Stattdessen reisen die Uthgardt in Scharen, Gruppen von Stammesmitgliedern zwischen einem Dutzend und ein- hundert Personen, normalerweise zwischen zwanzig und fünfzig.
Diese Scharen bestehen normalerweise aus meh- reren Familiengruppen, die jeweils von einer Matriarchin oder einem Patriarchen geführt werden. In vielerlei Hinsicht ähneln diese Leute den nomadischen Tel'Quessir, da sie über Entscheidungen in der Familiengruppe abstimmen und Meinungsverschiedenheiten schnell entschieden werden: wer die Entscheidung der Mehrheit nicht mag, geht seinen eige- nen Weg, gründet eine neue Schar oder schließt sich einer bestehenden an.
Die Uthgardt sind über den Norden verstreut und kommen selten weiter südlich als bis zum Hohen Wald. Es gibt keine Uthgardt-Nation, zu der sie gehören; vielmehr hat jeder Stamm einen Ahnenhügel, der als heilige Stätte betrach- tet wird. Gyrt erzählte mir, dass die heilige Stätte des Elchstamms ein Ort namens Feuersteinfels ist, irgendwo im Immermoor. Sie hat mir verständlicherweise niemals ange- boten, mich dorthin zu bringen, und ich war niemals dumm genug zu fragen.
Im großen und ganzen sind die Uthgardt ein Jägervolk, und der Großteil ihrer Nahrung ist Wild. Sie ziehen dabei große Herdentiere wie Elche, Rothe und Rehe vor. Junge Männer und Frauen, die sich einen Namen machen wollen, erringen sich manchmal einen Ruf, indem sie gefährliche Raubtiere und große Bestien jagen: Bären, Raubkatzen, große Eber und sogar Monster wie Wyverns, Eulenbären und Täuschungsbestien.
Einige Stämme nutzen ihr Jagdgeschick auf eine andere Weise, für welche die Uthgardt wohlbekannt sind: Raub- züge. In der Regel überfallen die Uthgardt nur abgelegene Regionen. Das bedeutet, dass je näher ein potenzielles Ziel der Zivilisation ist, desto unwahrscheinlicher wird es ange- griffen werden.
Die Plünderer ziehen es vor, wohlhabende ---- Handelskarawanen und die Trosse reisender Adeliger anzugreifen, weil sie dabei eine gute Chance haben, edle Speisen, Alkohol und Schmuck zu finden, den die Uthgardt als Trophäen tragen und untereinander tauschen. Die meis- ten Uthgardt haben wenig Verwendung für Münzen, sodass Reisende, die sich aus einer Konfrontation freikaufen wollen, besser etwas anderes anbieten sollten.
Uthgardt erkennen keine Staatsgrenzen an und auch nicht die Bande der Zivilisation, die einen Kaufmann an einen Bauern binden, dessen Haus der Kaufmann auf der Straße passiert. Für sie ist jede Interaktion mit uns, also uns, die keine Uthgardt sind, einzigartig. Somit könnte eine Uth- gardt-Schar, die in einer Jahreszeit einen Überfall ausführt, in der nächsten Handel treiben. Sie verstehen das Konzept, zu einer größeren Gruppe zu gehören, und dass diese Gruppen in Konflikt stehen können.
Schließlich hat jeder Stamm der Uthgardt uralte Feinde unter den anderen Uthgardt-Stäm- men. Doch als ich versuchte zu erklären, dass ich, eine Elfe aus Evereska, mit Leuten aus Waterdeep oder Silbrigmond verbunden war, lachte Gyrt nur. Sie hatte diese Städte nicht gesehen, also hätte ich auch sagen können, dass ich Leute kennen würde, die auf dem Mond leben. Als ich Yartar und Rotlerche erwähnte, Orte, von denen ich wusste, dass Gyrts Schar sie letztes Jahr besucht hatte, lachte sie nur noch mehr.
Für sie war ich zu bedeutsam, zu „stark", wie sie es nannte, um jedwede Verbindung mit den Orten zu haben, die sie nur als Beute für ihren Stamm betrachtete. DIE UTHGARDT-STÄMME UND IHRE TERRITORIEN Für die meisten Uthgardt-Stämme ist die einzige Stabilität in ihrer Geschichte der Standort ihres Ahnenhügels. Die meis- ten heiligen Stätten der Uthgardt existieren seit langer Zeit, aber das Schicksal der Stämme, die sie verehren, stand nicht gerade still.
Es folgen kurze Beschreibungen der heutigen Uth- gardt-Stämme. Blauer Bär Der östlichste Stamm der Uthgardt ist der Blaue Bär. Man glaubte lange, er sei vor mehr als einem Jahrhundert zerstört