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Abenteurerhandbuch für die Schwertküste

Regeln: 5e Sprache: de

Buch-ID: abenteurerhandbuch-f-r-die-schwertk-ste · 160 Seiten

Seite 94 Abschnitte: 2

stehen sähe. Einige Gelehrte sind der Ansicht, dass der gerade wiedergeborene Stamm der Blauen Bären sehr wohl Baum- geister-Uthgardt sein könnten, die dem Ruf des wiedererweck- ten Totem des Blauen Bären folgen. Großer Wurm. Die Frosthügel, ein kleiner Südzipfel der Gratberge nördlich des I mmermoors, sind der Standort der Kaverne des Großen Wurms, dem Ahnenhügel des Stamms des Großen Wurms. Diese Uthgardt sind berüchtigt für ihre Zurückgezogenheit.

Es ist zwanzig Jahre her, dass der Stamm Plündertrupps gegen jemand anderen als die Orks der Rücken- berge ausgesandt hat. Schwarzer Rabe. Die Schwarzen Raben sind so beunru- higend wie die Gratberge, in denen sie aktiv sind. Sie sind fanatische Anhänger der alten Uthgardt-Wege. Vom Rabenfels, ihrem Ahnenhügel, der tief in den Bergen liegt, schicken sie Plündertrupps bis nach Silbrigmond in den Süden, doch ihre üblichen Ziele sind die Karawanen, die nach Mithralhalle rei- sen oder von dort kommen.

Elch. Die Elche sind grimme Plünderer und wilde Mörder überall in ihrem Gebiet: das lmmermoor und die Ebenen süd- lich der Flußtäler des Dessarin und des unteren Surbrin. Sie sind unter allen Uthgardt-Stämmen die arrogantesten, mür- rischsten und hemmungslosesten. Viele halten sie für nichts weiter als Banditen, und sie plündern oft andere Stammes- siedlungen, für Nahrung, Beute oder einfach aus Spaß.

KAPITEL 2 1 DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN 93 94 VERLORENE STÄMME DER UTHCARDT Manche Uthgardt-Stämme werden von anderen als verlo- ren betrachtet. Sie gelten als Gräuel, und es ist verboten, über sie zu sprechen - außer bei bestimmten Anlässen. Vom Donnerbiest-Stamm ist seit mehreren Jahren nichts gehört worden. Als die Donnerbiester ihre jährliche Pil- gerfahrt zu Morgurs Hügel im Neverwinterwald antraten, mussten sie feststellen, dass ihre heilige Stätte entweiht worden war.

l<urze Zeit später führte ihr Häuptling sie zurück in die Tiefen des Hohen Waldes, und sie wurden seitdem nicht mehr gesehen. Der Stamm der Grauen Wölfe ist aufgrund der vielen Werwölfins seinen Reihen tabu. Er hat viel getan, um die Leute in der Umgebung des Neverwinterwaldes zu plagen. Der Stamm teilt das „Geschenk" der Lykanthropie nicht mit anderen und stellt deshalb sicher, dass seine Angriffe keine überlebenden hinterlassen.

Der Greifen-Stamm wird seit langem gemieden, weil er in einer Siedlung namens Greifennest mit Nicht-Uthgardt handelte - und sogar mit Zauberwirkern. Die Stämme des Roten Ponys und des Goldenen Adlers verschwanden vor Jahrhunderten. Sie wurden zuletzt in der Nähe des Einen Steins gesehen, dem Ahnenhügel, den diese Stämme mit den Himmelsponies geteilt hatten. Dieser Ratschlag funktioniert natürlich nicht immer.

Einige Scharen lassen sich nicht so leicht zufrieden stellen, beson- ders wenn sie bewusst auf der Jagd nach Leuten wie Euch sind. Vergesst niemals, dass Ihr es mit einem stolzen und starken Volk zu tun habt, welches das Leben und die einfa- chen Freuden liebt. Zeigt eine Lebenshaltung, die der ihren ähnelt, und sie könnten Euch zu einem Gefährten machen. Zeigt Furcht oder seid verächtlich, und sie werden schnell gewalttätig.

DAS VOLK VON UTHGAR Die Uthgardt führen ihre Herkunft auf den mächtigen Helden Uthgar zurück, einen unvergleichlichen Krieger. Während meiner Zeit beim Stamm sprach Gyrt offen über die Geschichten von Uthgar, die in seinem Volk weitergegeben wurden. Die Saga beginnt in der fernen Vergangenheit, als die Menschen des Nordens in Purcht und Isolation lebten. Große Geister zogen durch die Wälder des Nordens und ver- hinderten, dass Menschen sich zusammenschlossen, um sich gegen sie zu erheben.

In dieses Chaos kam Uthgar, der jeden der großen Geister herausforderte, einen nach dem anderen, sie bezwang und unter seine Herrschaft brachte. Jeder der besiegten Geister wurde im Totem einer der Menschengrup- pen verkörpert, die Uthgar folgten und ihn ehrten. Und so entstanden die Stämme der Uthgardt, die jeweils den Namen ihres Totemgeists tragen. Die Stätten der Siege Uthgars werden bis heute durch die großen Ahnenhügeln der Uthgardt markiert.

Jeder soll über den Überresten des Totemgeists eines Stamms erbaut worden sein, der dort zusammen mit den Stammesmit- gliedern ruht, die beim Kampf an Uthgars Seite gegen die Kreatur gefallen sind. Ein Stamm beansprucht das Gebiet um seinen Ahnenhügel über viele Kilometer und erklärt es zum Territorium, in dem er jagt und Lager errichtet.

Allgemein gesprochen, entfernen sich die Uthgardt-Banden eines Stammes nicht weiter als zwei oder drei Reisewochen vom Ahnenhügel ihres Stamms, wobei Plündergruppen weitaus weiter ziehen. Diese heiligen Stätten sind über den Norden verstreut; in so gut wie allen Fällen ist der genaue Standort Wenigen außer den Mitglie- dern des Stammes bekannt. KAPITEL 2 [ DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN So gut wie alle ursprünglichen Stämme der Uthgardt sind heute im Norden aktiv.

Selbst Stämme, die für verloren oder zerstört gehalten werden, könnten irgendwo durch eine kleine Gruppe von Menschen vertreten sein, die behaupten, von einem der alten Stämme abzustammen, aber solche Leute sind - selbst wenn es sie gibt - nicht zahlreich und ihre Ansprüche oft von zweifelhafter Natur. Die Uthgardt nehmen ihre spirituellen Praktiken und Tabus

eines Stammes nicht weiter als zwei oder drei Reisewochen vom Ahnenhügel ihres Stamms, wobei Plündergruppen weitaus weiter ziehen. Diese heiligen Stätten sind über den Norden verstreut; in so gut wie allen Fällen ist der genaue Standort Wenigen außer den Mitglie- dern des Stammes bekannt. KAPITEL 2 [ DIE SCHWERTKÜSTE UND DER NORDEN So gut wie alle ursprünglichen Stämme der Uthgardt sind heute im Norden aktiv.

Selbst Stämme, die für verloren oder zerstört gehalten werden, könnten irgendwo durch eine kleine Gruppe von Menschen vertreten sein, die behaupten, von einem der alten Stämme abzustammen, aber solche Leute sind - selbst wenn es sie gibt - nicht zahlreich und ihre Ansprüche oft von zweifelhafter Natur. Die Uthgardt nehmen ihre spirituellen Praktiken und Tabus sehr ernst.

Die meisten Tabus und Traditionen unterschieden sich von Stamm zu Stamm, aber zumindest eine Regel gilt für alle Uthgardt: Magie, mit Ausnahme der Magie der Schamanen oder von Waffen und Rüstungen, ist verboten. Die Priester der Uthgardt ehren ihren Ahnengott und rufen auch die Namen ihrer Totems an, damit diese als Fürspre- cher beim Vater der Stämme dienen können.

Ihr Ethos ist einfach: Stärke wird mit mehr Stärke belohnt, und wenn die Stärke versagt, dann liegt das daran, dass die Person nicht würdig war. DIE GRUFT DES HEXERS Am Westrand der Trollhügel liegt ein Bereich bizarren Gelän- des: Zerborstenes Geröll ist über die Landschaft verstreut, zwischen und unter Haufen aus aufgewühlter Erde und tiefen Furchen, wie man oft bei Einschlägen von Trebuchets sieht. Wenn man weiter in das zersprengte Land vorstößt. findet man ein verstreutes Chaos aus Bauwerken.

Manche sind relativ intakt, andere halb eingestürzt und an ihre Nach- barn gelehnt. In der Mitte erheben sich über allem einige verdrehte Türme, die definitiv wie Klauen aussehen, die nach dem Himmel greifen. Diese Türme sind auf große Entfernung zu sehen und scheinbar nicht betroffen von der Katastrophe, die den Schaden um sie herum verursacht hat.

Tatsächlich glauben manche Leute aufgrund ihres unberührten Zustands, dass diese Türme nach jenem Ereignis erbaut worden sein müssen, das die Landschaft derart formte. Die Wahrheit des Ortes, der heule Gruft des Hexers genannt wird, sieht aber ganz anders aus. Alle Bauwerke, die hier zu sehen sind, von den jetzt zerstörten Außenge- bäuden bis zu den zentralen Türmen, waren eine Stadt, die während des Zeitalters des uralten Netheril auf einer Scheibe aus Stein schwebte.

Als die uralte, böse Magie der Netherer versagte, stürzte diese Stadt vom Himmel; die Bro- cken und Platten aus Stein, die in der Region verstreut sind, sind kein natürliches Gelände, sondern die Scherben eben dieser Scheibe. MEIN EINZIGER BESUCH Ich bin nur ein einziges Mal in der Gruft des Hexers gewesen, in den Tagen meiner Jugend, ehe ich es besser wusste.

Ich war von Daerismun Aerath, einem der Bekennenden - den hoch angesehenen gelehrten Mönchen von Candlekeep - angeworben worden, ihn hierher zu führen. Er schrieb eine Abhandlung über den Ort und wollte ihn aus erster Hand gesehen haben. Ich kam gerade frisch aus Evereska und hatte noch keine Warnungen bezüglich dieses Ortes gehört. Entweder liebt mich Solonor sehr, oder ich habe das Glück einer Närrin, aber ich habe lebendig wieder hinausgefunden.

Tragischerweise hatte Daerismun nicht so viel Glück. Als wir näher kamen, schien die zerstörte Stadt unbewohnt zu sein. Das Gebiet ist ziemlich klein und besteht fast voll- ständig aus einem Durcheinander von zerstörten Bauwerken und gewaltigen Felsbrocken. Die zentralen Türme wurden scheinbar von einem magi- schen Schutz bewahrt. Das soll aber nicht bedeuten, dass der Absturz spurlos an ihnen vorübergegangen ist.

Eine genauere Untersuchung zeigt, dass in einem der zentralen ---- Türme ein großer Riss durch die westliche Außenmauer verläuft, und mehrere der anderen scheinen auch Schaden erlitten zu haben. Als wir uns den Türmen noch weiter näherten, schienen sie alles andere als verlassen zu sein. In ihren Fenstern fla- ckerten manchmal unheimliche Lichter, und an ihren Seiten konnten wir vage Formen erkennen, die über ihre Oberflä- chen huschten.

Diese Gebäude wurden so errichtet, dass sie aussehen, als seien sie in schwarze Rüstung gehüllt, mit überlappenden Platten und leicht unharmonischer, schief ausgerichteter Architektur. die den Eindruck von Gelenken verleiht, die sich jeden Augenblick biegen könnten. Die Türme, die von Mauern aus glattem schwarzen Stein in einem groben Kreis verbunden sind, umringen das Herz der Gruft, das man nur sehen kann, wenn man beunruhigend nahe herangekommen ist.

Durch die Türme verhüllt und geschützt sind mehrere seltsame Stücke Land: einige tot, andere von verdrehten, dornigen Pflanzen überwuchert, die man nicht in der Natur finden kann. Brücken ohne Geländer verbinden diese Türme an verschiedenen Punkten, und sie alle sind spiralförmig um das Herz angeordnet, die angeblich die Domäne des Lichkönigs Larloch selbst sein soll, der auch der Schattenkönig genannt wurde. BEDROHUNGEN UND VERTEIDIGUNG Ich warne Euch: Haltet Euch fern von diesem Ort.

Und wenn Ihr ihn aufsuchen müsst, dann sputet Euch, denn

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  • Abschnitt 1 Seiten 93–94
  • Abschnitt 2 Seiten 94–95